Erdbeben der Stärke 5,1 vor El Hierro - La Palma wackelt mit
Magma-Blase unter El Hierro macht
im alten Jahr nochmal richtig Druck
Kurz vor Weihnachten fing es auf El Hierro wieder an zu wackeln, nach den Feiertagen haben die tellurischen Bewegungen nachgelassen - und gestern nachmittag, Freitag, 27. Dezember 2013, gab es dann einen richtigen Paukenschlag. Mit einer ML-Stärke von mindestens 5,1 brachte um 17.46 Uhr ein Beben vor der Westküste El Hierros Bäume und Häuser nicht nur auf unserer Nachbarinsel, sondern auch auf La Palma zum Schwingen.Von Puerto Naos bis hinüber nach Santa Cruz versetzten wackelnde Wände und zitternde Bäume gestern nachmittag die Einwohner und Besucher La Palmas rund zehn Sekunden lang in Schrecken. Viele von ihnen riefen sofort die 112-Notrufnummer und landeten im Centro de Coordinación de Operativa Insular in Breña Alta. Nach Angaben des Cecopin wurden bisher aber keine Notfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem die Herreños. Nach Berechnungen des Instituto Geográfico Nacional (IGN) lag das Bebenzentrum rund zehn Kilometer vor der Westküste El Hierros in circa elf Kilometern Tiefe. So wurden die Straßen aus dem Golfo-Tal ab Sabinosa Richtung Westen wegen Erdrutsch und Steinschlag gesperrt (siehe Video vom El-Golfo-Steilhang unten). Ursache der immer wiederkehrenden Beben auf El Hierro ist eine Magmakammer, die seit 2011 Zicken macht. In einer Sitzung mit der Kanarenregierung gestern morgen kamen Experten zu dem Schluss, dass die aktuelle Bebenserie auf El Hierro der Auftakt zu magmatischer Aktivität wie im Jahr 2011 sein und Monate oder gar Jahre andauern könne. Der Druck, der sich in der Magmakammer aufbaut, ist so stark, dass er laut IGN die Oberfläche des Bodens im Zentrum der Insel in den Weihnachtstagen 2013 um 5,7 bis 8 Zentimeter angehoben hat. Dieser Vorgang sei aber für die Bewohner der Insel nicht spürbar. Fachleute fürchten keine Eruption, da über der 15 Kilometer tiefen Gas- und Magmakammer genügend Fels liegt. Im Oktober 2011 hatte sich der Magmadruck vor der Südküste El Hierros entladen - der Unterwasservulkan „Eldiscreto“ brach aus und machte weltweit Schlagzeilen. Der „Diskrete“ wird von den Herreños so genannt, weil er es nicht ganz an die Atlantikoberfläche geschafft hat. Obwohl der neue Feuerspucker allein zwischen dem 24. und 28. Oktober 2011 rund 24 Millionen Kubikmeter Lava ins Meer gepumpt hatte, fehlten am Schluss circa 80 Meter, sonst hätte eine neue Insel das Licht der Welt erblickt. Dieser Eruption gingen täglich knapp 500 Erdstöße voran. Seitdem findet El Hierro nicht wirklich Ruhe. Immer wieder gibt es Zeiten, in denen die Insel tagelang spürbar vibriert. Die Wissenschaftler der Organisationen des Plan de Emergencia por Riesgo Volcánico en Canarias (PEVOLCA) überwachen das Geschehen auf El Hierro mit Argusaugen, ergreifen aber derzeit noch keine präventiven Maßnahmen.Übrigens gehen die Herreños recht gelassen mit dem Feuer unter ihrem Hintern um. Gegenüber dem La Palma 24-Journal sagte zum Beispiel Wander-Ralf, dass die Bewohner der Nullmeridian-Insel Schwarmbeben wie in den vergangenen Tagen nur als „Klopfen mit dem Bestenstiel von unten an die Decke“ wahrnehmen. Das Beben gestern dürfte aber auch die Hartgesottenen erschreckt haben.Was El Hierro außer Erdbeben-Schlagzeilen zu bieten hat, lesen Sie in diesem Reisebericht. Videos geben EinblickeVon La Palma 24
ich konnte das Beben in Puerto Naos deutlich spueren.
Ich hatte das Gefuehl, das ganze Haus bewegt sich.
Es war sehr beaengstigend und unheimlich.