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Rose Marie Dähncke und Karin Eisenhut erzählen

La Palma 24 | 28.11.2018 | 0 | Diesen Artikel teilen

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Pilztage der Asociación Micología La Palma in Mazo

 

Führungen durchs Pilzzentrum -

neue Mitglieder sind im Verein stets willkommen

Nach dem Sammeln am Samstag: Pilze von La Palma werden bestimmt.

Nach dem Sammeln am Samstag: Pilze von La Palma werden bestimmt.

Es hat viel geregnet im Herbst 2018 auf der Isla Bonita - sehr zur Freude der PilzsucherInnen. Auch die Asocicación Micológica de La Palma ist bei ihrer Exkursion am vergangenen Wochenende im Rahmen der alljährlichen Pilztage fündig geworden. Bei der abendlichen Bestimmung gesellte sich die Gran Dama de las Setas, Rose Marie Dähncke, zur Runde im Centro de Micología im Roten Museum in Mazo. Wir waren dort und haben ein paar News mitgebracht.

 
Das Pilzzentrum in Mazo: klein, aber fein mit den Schätzen von Rose Marie Dähncke. Fotos: La Palma 24

Das Pilzzentrum in Mazo: klein, aber fein mit den Schätzen von Rose Marie Dähncke - auch Karin Eisenhut (Foto vorn) kennt sich hier gut aus. Fotos: La Palma 24

Führungen durchs Pilzzentrum in Mazo. Seit Ende 2015 gibt es das Centro de Micología in Mazo. Es trägt den Namen von Rose Marie Dähncke, denn es birgt das Lebenswerk der Großen Dame der Pilze, wie sie auf den Kanaren genannt wird. Rund 4.000 Karteikarten mit wissenschaftlichen Notizen warten im Schrank und digitalisiert in einem Computer auf interessierte Mykologen. In Regalen stehen ebenfalls von Rose Marie Dähncke gestiftete Bücher in verschiedenen Sprachen zum Schmökern bereit, und auf einem Tisch liegen Broschüren in Sachen Fungi aus. Wer ins Pilzzentrum will, muss auf dem Rathaus von Mazo den Schlüssel holen. Es gibt aber auch die Möglichkeit einer Führung in deutscher Sprache: Einfach ein E-Mail an die Asociación Micológica mycolapalma@gmail.com zu Händen von Karin Eisenhut schreiben und mit ihr einen Termin ausmachen. Möglich ist dies ab fünf TeilnehmerInnen, und für die Tour durchs Pilzmuseum verlangt der Verein einen kleinen Obolus.  
Immer wieder muss Rose Marie Dähncke am Samstag für ein Foto posieren: hier mit Mitgliedern der Asociación Micología.

Immer wieder muss Rose Marie Dähncke am Samstag auf der Terrasse des Roten Museums in Mazo für ein Foto posieren: hier mit Mitgliedern der Asociación Micología, dazwischen hilft sie bei der Bestimmung der Setas, die bei der Exkursion gesammelt wurden und erklärt das Pilzzentrum.

Rose Marie Dähncke und die Asociación Micología. Wie sehr die Gran Dama de las Setas mit dem mykologischen Verein der Insel verbunden ist, wurde am vergangenen Samstag deutlich: Die Expertin half bei der Bestimmung der vorm Roten Museum Museo Casa Roja ausgebreiteten Schätze aus dem Wald und musste immer wieder mit Vereinsmitgliedern für ein Foto posieren, wobei es viele herzliche Umarmungen gab. Besonders gut versteht sich Rose Marie Dähncke mit Karin Eisenhut und spricht der Schweizerin ein großes Kompliment aus: „Sie kennt sich am besten mit den Pilzen auf der Insel aus.“  Bücher, Bücher, Bücher – und eine App. Seit 1979 studiert Rose Marie Dähncke die Pilze auf La Palma: 1.300 Fungi hat sie hier nachgewiesen - mehr als 30 davon sind von ihr entdeckte, neue Arten, von denen wiederum drei ihren Namen erhielten. Auf der Insel und zuvor in ihrer Zeit als Mykologin in Deutschland hat sie über die kleinen Kerlchen mit Hut mehr als 20 gedruckte Abhandlungen und vor ein paar Jahren eine Pilz-App fürs Smart- und i-Phone veröffentlicht. Ihre Kochbücher und Nachschlagwerke sind inzwischen im Buchhandel vergriffen. Wer Glück hat, findet noch das eine oder andere auf Internet-Plattformen wie eBay, denn BesitzerInnen dieser „Schätze“ geben sie in aller Regel nicht mehr her. Rose Marie Dähncke betont, dass auch sie keine Exemplare für den Verkauf mehr besitzt.  
Die geplanten Bücher von Rose Marie Dähncke: Zwei der Cover sind schon fertig.

Die geplanten Bücher von Rose Marie Dähncke: Zwei Cover sind schon fertig.

Neue Pilz-Schmöker in Arbeit. Doch Rose Marie Dähncke hat schon wieder drei Projekte am Laufen – wann die nächsten Bücher erscheinen, steht allerdings noch in den Sternen, denn sie werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mazo herausgegeben: Alle Pilze von La Palma – 1.500 Arten aufgelistet heißt eines davon und ist als Ergänzung zu dem begehrten Standardwerk für Mykologen 1.200 Pilze in Farbfotos gedacht. Das Zweite soll 80 Setas comestibles en La Palma heißen, wobei der Titel zwar spanisch daherkommt, der Inhalt der „essbaren Pilze auf La Palma“ ist jedoch deutsch und spanisch gehalten. Das dritte geplante Werk dreht sich um die Palmerische Pilzküche, wobei die Autorin nicht nur viele ihrer selbst kreierten Rezepte, sondern auch die Fundstellen der verwendeten Setas preisgibt. Übrigens hat Rose Marie Dähncke in diesem Jahr ihren 94. Geburtstag gefeiert, und ist - wie ihr Projekteifer beweist -, rüstig und tatkräftig wie eh und je. Und obendrein humorvoll: „Das wäre ja noch schöner, wenn man mit 94 noch Falten bekäme“, sagt die stets elegant gekleidete Dame augenzwinkernd beim Fototermin.  
Die Pläne sind fertig: So soll das Pilzmuseum von Mazo mal aussehen.

Die Pläne sind fertig: So soll das Pilzmuseum von Mazo mal aussehen. Geplant ist es in der Nähe der Markthalle.

Pläne für ein Pilzmuseum. Eigentlich sollte mit dem Bau des Centro de Investigación y Especialización Micológica schon 2018 begonnen werden - das erklärte die Gemeinde Mazo gegenüber dem La Palma 24-Journal im Herbst 2017. Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, aber noch ist vom in der Nähe der Markthalle geplanten Pilzmuseum nichts zu sehen. Das Projekt steht allerdings, die Kanarenregierung hat bereits eine halbe Million Euro dafür zur Verfügung gestellt, und weitere Gelder sind avisiert. Vorgesehen sind ein Ausstellungsbereich und ein Raum zur Pilzbestimmung sowie ein Restaurant, ein Freizeitbereich mit Grillplatz und eine Pension für Freunde der Setas. Auf La Palma muss man halt warten können...
Karin Eisenhut beim Vortrag im Rahmen der Pilztage 2018 im Hof des Roten Museums in Mazo: Im kleinen Häuschen oberhalb ist das Pilzzentrum untergebracht. Links im Bild sieht man die Setas, die bei der Exkursion am Samstagmorgen in den Wäldern von La Palma gefunden wurden. Dieser Ausflug in die Pilze war öffentlich, und laut Karin war der Bus vollbesetzt – nicht nur mit Mitgliedern der Asociación Micológica. Foto: La Palma 24

Karin Eisenhut beim Vortrag im Rahmen der Pilztage 2018 im Hof des Roten Museums in Mazo: Im kleinen Häuschen oberhalb ist das Pilzzentrum untergebracht. Links im Bild sieht man die Setas, die bei der Exkursion am Samstagmorgen in den Wäldern von La Palma gefunden wurden. Dieser Ausflug in die Pilze war öffentlich, und laut Karin war der Bus vollbesetzt – nicht nur mit Mitgliedern der Asociación Micológica. Foto: La Palma 24

Mit den Experten in die Pilze. Wussten Sie, dass die Suche nach den Setas auf La Palma erst lohnt, wenn der Boden circa 20 Zentimeter tief durchfeuchtet ist? Das und vieles mehr weiß Karin Eisenhut von der Asociación Micología. Sie und die anderen Vereinsmitglieder sind gerne bereit, ihr Wissen zu teilen: „Jeder ist in unserem Verein herzlich willkommen“, lädt sie zum Mitpilzeln ein. Das Clubleben funktioniert laut Karin, indem man sich per E-Mail verständigt, wenn man gemeinsam Setas aufspüren will. „Dann kommen alle, die Zeit und Lust haben, zum vereinbarten Treffpunkt, und nach dem Sammeln machen wir ein Picknick – jeder bringt was mit, und dann wird das zwischen allen geteilt, es ist immer sehr gemütlich.“ Wer mal reinschnuppern will, schreibt an mycolapalma@gmail.com. Alles funktioniert, wie eingangs gesagt, auch auf Deutsch. Denn der 2003 gegründete Verein besteht nicht nur aus Seta-Fans von La Palma, sondern hat Mitglieder aus Deutschland, der Schweiz, Italien – und sogar eine Japanerin ist mit von der Pilz-Partie. Noch mehr Infos gibt es auf der Internetseite der Asociación Micológica.  Hier die Links zu den Pilzartikeln über Rose Marie Dähncke, die schon im La Palma 24-Journal erschienen sind:* Reportage über das Schaffen der Mykologin Rose Marie Dähncke in Deutschland und auf La Palma. * Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke zum Thema Pilzmuseum in Mazo. * Rose Marie Dähncke enthüllt vorab ein Rezept aus ihrem geplanten Kochbuch Palmerische Pilzküche. * Die Pilz-App von Rose Marie Dähncke: Statt schwerer Bücher hilft das Handy bei der Bestimmung unterwegs.

Noch ein paar Fotos in Sachen Pilzparadies La Palma:

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Das Centro de Micología in Mazo: Treppen im Hof des Roten Museums führen hinauf zum kleinen Häuschen, in dem das Lebenswerk von Rose Marie Dähncke allen Interessierten zur Verfügung steht.  Foto: La Palma 24

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Blick ins Pilzzentrum Mazo: Schubladen mit den Original-Karteikarten und ein Computer mit digitalisierten Informationen von Rose Marie Dähncke über die Setas von La Palma samt Drucker sowie Regale voller Fachbücher in verschiedenen Sprachen warten hier auf Mykologen. Foto: La Palma 24

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Eine der circa 4.000 Karteikarten von Rose Marie Dähncke, die sie seit 1979 über die Pilze von La Palma angefertigt hat: Detaillierte Beschreibungen, Zeichnungen, Fotos und Angaben der Biotope, wo man sie findet. Foto: La Palma 24

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Das Rote Museum Museo Casa Roja in Mazo: Es ist leicht zu finden, man fährt auf der Straße an der Markthalle an der Kunsthandwerkerschule vorbei weiter in Richtung Norden. Im Museum durchquert man den Hof und geht rechts die Treppen hinauf ins Pilzzentrum. Foto: La Palma 24

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Setas von La Palma: Besonders beliebt bei Sammlern sind Steinpilze und Pfifferlinge. Foto: La Palma 24

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Rose Marie Dähncke und Karin Eisenhut: Die beiden Frauen sind die wohl besten Pilzkennerinnen auf der Isla Bonita. Foto: La Palma 24

     

Von La Palma 24

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