Michaela Harfst arbeitet seit vielen Jahren in der Presseabteilung der Whale and Dolphin Conservation (WDC - früher WDCS). Heute informiert sie als Gastautorin im La Palma 24-Journal über ihre aktuelle Kampagne "Plastik - tödliche Gefahr für Wale und Delfine". Ein nicht gerade neues, aber leider immer akuteres Thema. Denn das Problem mit Kunststoffabfällen in den Ozeanen existiert rings um den Globus und nimmt trotz aller Warnungen nicht ab - und am Ende des Tages sind auch die submarinen Bewohner der Kanaren und letztendlich selbst die eigentlich heilen Meereswelten von La Palma betroffen - auch indirekt durch die Strömungen in den Weltmeeren. Auf La Palma sind zahlreiche Wal- und Delfinarten beheimatet oder ziehen durch - sehr zur Freude von Residenten und Touristen. Und letzterte können im Kleinen dazu beitragen, dass das so bleibt. Unser ganz konkreter praktischer Tipp: In den Supermärkten keine Plastiktüten kaufen, sondern die vielfach wiederverwendbaren Taschen für einen Euro verlangen.
Etwa 80 Prozent des Mülls im Meer stammen vom Land – und circa 80 Prozent davon sind aus Plastik. Eine erschreckende Zahl, die uns zeigt, welche unmittelbaren Auswirkungen unser Plastikkonsum auf die Ökosysteme hat. Im Jahr 2050 wird es mehr Plastik als Fische im Meer geben, wenn wir unser Verhalten nicht schleunigst ändern!

Verendeter Schnabelwal: Manchmal verhungern die Meeressäuger, weil Plastikmüll den Magen blockiert. Foto Jesus Contreras/WDC
Deshalb müssen wir dringend etwas gegen die dramatischen Ausmaße der Meeresverschmutzung unternehmen. Der Verzicht auf unnötiges Plastik und eine sachgemäße Entsorgung kann einem Wal oder Delfin das Leben retten! Jeder Mensch kann durch sein Verhalten direkt Einfluss auf unser Ökosystem nehmen – im positiven oder negativen Sinn.
Der WDC hat inzwischen eine Kampagne gestartet, um dem Thema eine breite Öffentlichkeit zu verschaffen:
- Workshop mit Bloggern und Journalisten in München zum Thema Plastik - für mehr Infos hier klicken.
- Die Erstellung eines Bildungspaketes für Kinder - wir stellen Unterrichtsmaterialien zum Download zur Verfügung.
- Animierte GIFs mit interessanten Fakten, die auf Facebook und Twitter geteilt werden - hier geht es zu den Beispielen auf unserer Facebook-Seite.
- Newsletter an unsere Unterstützer.
- Druck von Postkarten, die in ganz Deutschland in Unverpackt-Supermärkten ausgelegt werden.
- Eine Infografik zum Thema „Wie gelangt das Plastik ins Meer?“ in Zusammenarbeit mit den Künstlern Nele Prinz und Steffen Kraft.
- Gastbeiträge von Experten auf der WDC-Website whales.org.
- Wir stellen eine Liste plastikfreier Supermärkte in Deutschland und Österreich zur Verfügung - hier kann man sie herunterladen.

Tipp für La Palma-Touristen: Den Einkaufskorb bringt keiner im Flieger mit - aber an den Kassen der Supermärkte kann man statt Plastiktüten auch die praktischen und stabilen Taschen für einen Euro kaufen - im Apartment stehen lassen, und der nächste Bewohner verwendet die Tasche weiter ohne die stets löchrigen und für Meeresbewohner gefährlichen Plastiktüten für unnötige Cents zu erwerben. "Protejamos el medio ambiente" - "Schützen wir die Umwelt" hat passenderweise zum Beispiel die SPAR-Gruppe auf ihre Taschen geschrieben. Diese "Bolsas" gibt es aber auch in anderem Design bei allen Supermärkten auf La Palma. Foto: La Palma 24
Von La Palma 24