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La Palma News am 04.10.2024

La Palma 24 | 04.10.2024 | 0 | Diesen Artikel teilen
Itahiza Domínguez Cerdeña, neuer Direktor des IGN auf den Kanaren, über den Vulkanausbruch auf La Palma und die Rolle der seismologischen Überwachung.
Vulkan Tajogaite 2021 Fotochallenge © SB

„Der Vulkanausbruch auf La Palma war aus rein technischer Sicht ein einzigartiges Labor“

Zusammenfassung des Interviews mit Itahiza Domínguez Cerdeña, dem neuen Direktor des Instituto Geográfico Nacional (IGN) auf den Kanarischen Inseln

Interview geführt von José F. Arozena – Santa Cruz de La Palma, ursprünglich veröffentlicht auf elDiario.es.

Itahiza Domínguez Cerdeña, der neue Direktor des Instituto Geográfico Nacional (IGN) auf den Kanaren, blickt auf eine eindrucksvolle Karriere zurück: Der gebürtige Fuerteventurer spezialisierte sich ursprünglich auf Astrophysik, bevor er in den Bereich der Seismologie wechselte. Nach dem Rücktritt von María José Blanco als Direktorin des IGN auf den Kanaren übernahm Itahiza Domínguez die Leitung und führt nun ihre Arbeit fort, um die vulkanische Überwachung und Forschung weiter voranzutreiben. Im Interview spricht er über seinen beruflichen Werdegang, seine Erfahrungen während der Vulkanausbrüche auf El Hierro und La Palma sowie die Notwendigkeit, die vulkanische Überwachung und Forschung auf den Kanaren weiter auszubauen.

„Ein glücklicher Zufall führte mich zur Vulkanologie“

Der Weg von Itahiza Domínguez zur Vulkanologie war eher unkonventionell. Ursprünglich hatte er sich der Sonnenphysik verschrieben und seine Doktorarbeit in Deutschland absolviert. Erst nach seiner Rückkehr an das Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) wurde er auf eine freie Stelle beim IGN aufmerksam, die sein Interesse weckte. „Es war ein glücklicher Zufall. Ich habe mich beworben, die Prüfung bestanden und mich seitdem auf die Vulkanüberwachung spezialisiert“, erzählt Domínguez.

Die Eruption auf El Hierro: „Unsere Feuertaufe“

Nur vier Jahre nach seinem Einstieg beim IGN kam es 2011 zum Vulkanausbruch auf El Hierro – eine Situation, die das damalige Team des IGN stark forderte. „Wir hatten kaum Erfahrung mit aktiven Vulkanausbrüchen und mussten uns schnell an die neuen Gegebenheiten anpassen. Es war fast wie eine ‚Feuertaufe‘, bei der wir vieles lernen mussten“, erinnert sich Domínguez.

Vulkan Tajogaite 2021
Fotochallenge © SB

„Der Ausbruch auf La Palma war in vielerlei Hinsicht einzigartig“

Der Vulkanausbruch auf La Palma 2021 war laut Domínguez nicht nur ein einschneidendes Ereignis für die betroffene Bevölkerung, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht eine Herausforderung. „Die Eruption auf La Palma war aus rein technischer Sicht ein einzigartiges Labor. Es war das erste Mal, dass wir eine so detaillierte Überwachung eines Vulkanausbruchs auf einer der Kanarischen Inseln durchführen konnten“, erklärt er. Trotz der präzisen Modellierungen war es schwierig, den genauen Verlauf der Lava vorherzusagen. „Wir konnten lediglich Wahrscheinlichkeitsmodelle erstellen, aber wie sich die Lava letztendlich ihren Weg bahnt, hängt von vielen unvorhersehbaren Faktoren ab“, betont der Vulkanologe.

Herausforderungen der Krisenkommunikation und Kooperation

Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Institutionen, insbesondere mit dem Instituto Volcanológico de Canarias (Involcan), habe sich während der Eruption auf La Palma deutlich verbessert. „Unsere Kooperation hat sich vor allem durch das gemeinsame Projekt ‚Alerta CO2‘ in Puerto Naos intensiviert. Diese enge Abstimmung war unerlässlich, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärt Domínguez. Das Projekt umfasst die kontinuierliche Überwachung der CO2-Konzentrationen, um die Bewohner von Puerto Naos und La Bombilla bei ihrer Rückkehr in die betroffenen Gebiete zu unterstützen.

Die Zukunft der vulkanischen Überwachung auf den Kanaren

Domínguez ist überzeugt, dass die Ereignisse der letzten Jahre eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der vulkanischen Überwachung auf den Kanaren bilden. „Unser langfristiges Ziel ist es, die vulkanische Forschung und Überwachung auf den Inseln weiter auszubauen. Dazu gehört auch, die Infrastruktur zu stärken und eine festere wissenschaftliche Präsenz, möglicherweise sogar mit einer kleinen Niederlassung des IGN auf La Palma, zu etablieren“, sagt er.

Vulkan Tajogaite 2021
© Michael Nguyen

Schlussgedanken: „Die Öffentlichkeit muss besser informiert werden“

Abschließend betont Domínguez die Notwendigkeit, die Bevölkerung besser über vulkanische Risiken aufzuklären. „Die Eruption auf La Palma war nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht wertvoll, sondern hat uns auch gelehrt, wie wichtig es ist, die Menschen kontinuierlich über die vulkanischen Gefahren aufzuklären und transparent zu informieren“, so Domínguez. Das sei entscheidend, um bei zukünftigen Ereignissen besser vorbereitet zu sein.

Von La Palma 24

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