Erdöl Kanaren: Rowan Renaissance kontra Arctic Sunrise
Kampf David gegen Goliath – Save Canarias ruft zur Bildung einer Protestflotte auf
„Leute, ziehen wir uns schon mal warm an – es wird Action geben!“ Mit diesen Worten kommentierte die Umweltschutzorganisation Save Canarias die Ankunft des Repsol-Bohrschiffs an der Sandia-Sondierungstelle vor den kanarischen Ostinseln Lanzarote und Fuerteventura. In der Nacht von Freitag auf Samstag, 14./15. November 2014, lief die Rowan Renaissance auf – und das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise war schon da. Save Canarias will nun eine internationale Umweltschützer-Flotte gegen die Erdöl-Probebohrungen mobilisieren. „Jede Minute, in der die Rowan Renaissance nicht bohrt, ist ein Sieg für die Umwelt und für die Kanaren“, schreibt Greenpeace im seit gestern eingerichteten Echtzeit-Blog. Denn die Umweltaktivisten auf der Arctic Sunrise haben sich an genau der Stelle positioniert, wo das Repsol-Schiff mit den ersten Probebohrungen beginnen will. Meldung Samstag, 15.November 2014, 8.50 Uhr kanarischer Zeit: „Wir leisten immer noch Widerstand – David gegen Goliath.“ Meldung 10 Uhr: Drei Greenpeace-Boote fahren zum friedlichen Protest Richtung Rowan Renaissance und werden vom Militär durch Rammen gestoppt (siehe Video unten). Eine 23jährige Umweltschützerin aus Italien wird dabei schwer verletzt - sie wurde inzwischen in ein Krankenhaus auf Gran Canaria geflogen - und zwei Boote sind schwer beschädigt. Meldung 11.15 Uhr: Die Arctic Sunrise gibt durch, dass sie zur Sicherheit der Menschen an Bord ihren bisherigen Standort verlassen hat.Meldung 20.25 Uhr: Die Arctic Sunrise ist in den Hafen von Lanzarote zurückgekehrt, wo die Aktivisten von rund 500 Umweltschützern begeistert empfangen wurden. Der Kapitän Joel Stewart erklärte dabei: "In 25 Jahren Greenpeace gab es noch nie eine Aktion mit einer schwerverletzten Person, das war das erste Mal. Wir erlebten eine sehr aggresive und gewalttätige Reaktion." In diesem Blog kann das Geschehen noch einmal verfolgt werden. Unterstützt wird die Rowan Renaissance von vier Begleitschiffen, außerdem kreuzt eine spanische Militärfregatte um die Flotte. Nach Angaben von Repsol muss ein Sicherheits-Radius von einer Seemeile um die Sondierungsstelle eingehalten werden. Im Falle der Nichtrespektierung liege die Authorisierung vor,„geeignete Mittel“ zu ergreifen. Inzwischen haben die spanischen Behörden den Kapitän der Arctic Sunrise wegen der Protestaktionen am Samstag, 15. November 2014, wegen Seerechtsverletzung angeklagt. Das Schiff wird im Hafen von Lanzarote festgehalten, bis eine Kaution von 50.000 Euro hinterlegt wird. Aktualisierung am 25. November 2014: Greenpeace hat die Kaution hinterlegt, die Arctic Sunrise ist wieder frei. Der Erdölkonzern Repsol sagt voraus, dass die erste Phase der Probebohrungen bis Mitte/Ende Januar 2015 dauern werde. Auf einem der Begleitschiffe befinden sich laut Repsol drei unabhängige Walbeobacher, die die Sondierungen bei Gefahr für die Cetaceen stoppen könnten. Der Widerstand gegen die vom spanischen Staat abgesegneten Erdöl-Probebohrungen reißt dennoch nicht ab. Save Canarias ruft jetzt unter dem Motto „Leinen los! Geht an Bord“ zur Bildung einer internationalen Kontra-Flotte mit Sitz auf den Kanaren auf. Boote und Schiffe aller Art sollen dabei in den nächsten Monaten in der Nähe der Bohrstelle auffahren und „friedlich und gewaltfrei“ protestieren. Interessierte Bootsbesitzer und Kapitäne können sich in jeder Sprache der Welt unter flota@savecanarias.org mit den Organisatoren in Verbindung setzen. Alle weiteren Infos auf den Websiten von Save Canarias in den jeweiligen Ländern.Es laufen noch mehr Aktionen gegen die Sondierungen – klick hier.Von La Palma 24
I wish you beautiful work progress Greenpeace