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Es gibt nur zwei Weisen die Welt zu betrachten: Entweder man glaubt, dass nichts auf der Welt ein Wunder sei, oder aber, dass es nichts als Wunder gibt
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Unfälle im Wasser vermeiden: Tipps und Videos

La Palma 24 | 08.08.2019 | 0 | Diesen Artikel teilen

Acht von zehn Menschen auf den Kanaren, die in Pools oder im Atlantik zu Tode kommen, sind Inselgäste aus dem Ausland. Wir haben darüber schon im Artikel über die Bilanz 2018 berichtet, und in den ersten sieben Monaten dieses Jahres blieb dieser traurige Anteil leider unverändert. Wasserunfälle vermeiden lautet dementsprechend die Devise - dieser Beitrag mit seinen Videos soll helfen, die Gefahren schon vorab zu erkennen.

Plattform-Organisator Sebastián Quintana setzt auf Prävention: Vorträge sorgen dafür, dass KanarenbewohnerInnen der verschiedensten Altersstufen über die Gefahren am und im Atlantik Bescheid wissen. Foto: Canarias 1.500 km de Costa

2019 sind von Januar bis Juli bereits wieder 77 Personen im Bereich des Archipels im Wasser in Not geraten -  für 28 von ihnen kam jede Hilfe zu spät. 50 Prozent der Ertrunkenen starben beim Schwimmen, 21 Prozent beim Fischen und 22 Prozent beim Tauchen oder anderen Wassersportarten. Diese Informationen stammen von der Plataforma para la Prevención de Accidentes Acuáticos Canarias. Die Plattform, die Unfälle im Wasser vermeiden will, arbeitet bisher mit der Inselregierung von Gran Canaria und der ADEAC zusammen. Letztere ist die Organisation, die in Spanien die Blauen Flaggen vergibt, die als Zeichen für Sicherheit und Sauberkeit an den Stränden wehen.

Schwimmweste und Schwimmnudeln: Diese Helfer kommen in einem der 15 Videos der Plattform gegen Wasserunfälle vor, die wir in diesem Artikel nachfolgend vorstellen. Mit der Kampagne unter dem Titel Canarias 1.500 km de Costa sollen TouristInnen auf sicheres Baden im Urlaub vorbereitet werden.

Die Plataforma sammelt zum einen Daten, um auf deren Basis Unglücke durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren. Zum anderen soll die Kampagne Canarias, 1.500 kilómetro de Costa auf Gefahren hinweisen: Dieses Projekt mit 15 Videos über Situationen am und im Meer sowie in Pools in verschiedenen Sprachen ist bisher europaweit einzigartig! Die Clips laufen auf sozialen Netzwerken, in Hotels oder auf den LED-Bildschirmen an den Strand-Zugängen von Gran Canaria. Last but not least halten Experten von 1.500 Kilometer Kanarenküste auf allen Inseln Vorträge, die Unfällen beim Baden vorbeugen sollen.

Die Prävention obliegt grundsätzlich den Gemeinden des Archipels und ist in einem Dekret geregelt. Allerdings läuft da nicht alles rund. So hat der Bürgerbeauftragte der Kanarischen Inseln, Rafael Yanes (siehe Foto rechts mit Sebastián Quintana von der Plataforma), bei den 77 Kommunen eine Anfrage über die Umsetzung der Sicherheitsverordnung an Stränden und Badegebieten gestartet. Die Reaktion war eher bescheiden: Dem Obmann zufolge trudelten nur 33 Antworten ein, was nicht heiße, „das diese Gemeinden Sicherheitspläne ausgearbeitet haben“. Er gibt allerdings keine Ruhe: Inzwischen hat er sich an die für dieses Thema zuständigen Generaldirektionen der Kanarenregierung gewandt und will außerdem mit Gemeinderäten in der Region über Kampagnen zur Vorbeugung von Wasserunfällen sprechen.

Yanes: „Die Inseln empfangen jährlich rund 16 Millionen Touristen und informieren nicht ausreichend über dieses für ihre Sicherheit so wichtige Thema“. An den Flughäfen gebe es zwar Infos über das Freizeitangebot auf jeder Insel, aber keine Hinweise auf empfehlenswerte beziehungsweise gefährlichen Badestellen.

Sebastián Quintana von der Plattform Canarias 1.500 km de Costa ergänzt im Blick auf die Ausführungen von Rafael Yanes, dass das Cabildo von Gran Canaria „praktisch die einzige öffentliche Institution“ sei, die sich in dieser Sache zusammen mit seiner Organisation engagiere. Er fordert alle anderen Verwaltungen auf dem Archipel auf, diesem Beispiel zu folgen, um das Leben der Badenden zu schützen.

Dabei betont er freilich, dass nicht alle Strände der Kanarischen Inseln unsicher seien. Im Gegenteil: „Wir haben sowohl im Blick auf die Zahl als auch auf die Qualität die besten Rettungs- und Erste-Hilfe-Leistungen – der beste Beweis dafür sind die 43 Blauen Flaggen, die im Sommer 2019 an den Küsten und Sporthäfen des Archipels wehen“. Das größte Problem ist Quintana zufolge der aller Orten anzutreffende Leichtsinn der Menschen, der wiederum auf „fehlende Prävention“ hinweise.

Und so veröffentlichen wir hier ein paar der Clips von Canarias, 1.500 km de Costa. Die zeigen, was jede(r) Einzelne tun kann.

Die wichtigsten Tipps und Videos zur Vermeidung von Wasserunfällen auf Deutsch

Niemals ins Meer gehen, wenn die rote Flagge gehisst ist! Die gelbe Fahne signalisiert, in einem Bereich nahe des Strandes zu bleiben - Faustregel: Das Wasser sollte bis maximal zur Hüfte reichen. Es ist wie bei einer Ampel: Nur wenn der grüne Wimpel weht, ist gefahrloses Baden angesagt. Noch eine Empfehlung: Verbringen Sie ihren Urlaub nur an Stränden mit Bay-Watch! Die RettungsschwimmerInnen heißen hierzulande Socorristas, und es empfiehlt sich wärmstens, ihren Anordnungen immer Folge zu leisten. Bei hohem Wellengang auf den kanarischen Inseln werden die Strände schon auch mal komplett gesperrt: Dennoch krabbeln immer wieder Leute unter den weiß-roten Bändern durch. Sie begeben sich in Lebensgefahr!

Unterströmungen sind eine der Hauptgefahren für SchwimmerInnen im Atlantik. Dieses Video zeigt, was zu tun ist, wenn einen der Sog erwischt. Vorab: Niemals gegen die Strömung ankämpfen, sondern winken! Wenn keine Hilfe in Sicht ist, kann man nur versuchen, seitlich zu entkommen.  

Auf gar keinen Fall in Bereichen baden, die für Boote oder Jetskies reserviert sind! Andersherum gilt: Lenker von motorisierten Wasserfahrzeugen und Segler müssen Abstände einhalten: 200 Meter vor Stränden und 50 Meter vor Felsküsten! Und hier ist noch viel mehr zu beachten, wie das Canarias, 1.500 km de Costa-Video zeigt:

Wer Zeuge einer Notsituation im Atlantik wird, muss zuerst die Notfallnummer 112 anrufen. Überschätzen Sie Ihre Schwimmfähigkeiten niemals – immer wieder müssen die „Retter“ gerettet werden oder ertrinken sogar beim Helfen. Davon erzählt der Mini-Spot „Falscher Held“.

Kühlen Sie sich vorm Sprung ins Wasser ab und baden Sie nicht mit vollem Magen! Insbesondere ältere Menschen sollten langsam ins Wasser gehen und ihre persönliche Verfassung kritisch beurteilen. Wem schon draußen kalt ist, der sollte vom Sprung ins kühle Nass vorsichtshalber absehen. Details dazu in diesem Video:

Beim Klettern, Fischen oder Selfie-Knipsen an felsigen Küsten immer auf den Sicherheitsabstand zum Atlantik achten! Nicht nur bei starker Brandung – auch bei normalem Seegang muss mit ab und an unverhofft anrollenden hohen Wellen gerechnet werden! Und: Immer jemandem Bescheid sagen, wenn man an der Felsküste umherwandern will! Noch ein Tipp: Beim Fischen an Steilküsten eine Schwimmweste tragen, und wenn jemand ins Wasser fällt, nicht nachspringen, sondern nur schwimmende Gegenstände zur Rettung zuwerfen!

Auch für TaucherInnen hat die Plattform Canarias, 1.500 km de Costa einen Spot gedreht. Grundsätzlich gilt: Tauchgänge sollten niemals alleine unternommen werden – und es gibt noch mehr Tipps!

Swimming-Pools können gefährliches Terrain sein - vor allem für unbeaufsichtigte Kinder. Statt aufs Handy zu starren, müssen Eltern auf ihren Nachwuchs achten! Die Plattform Kanaren, 1.500 km Küste hat außer diesem Hinweis ein paar Ratschläge in Sachen Schwimmhilfen gefilmt:

Last but not least: An den Stränden mit Baywatch auf den Kanaren gibt es sehr oft auch Badehilfe für Menschen mit Handicaps. Scheuen Sie sich nicht, die RettungsschwimmerInnen danach zu fragen. Dieser Clip zeigt, wie Ihnen geholfen wird.

Von La Palma 24

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