
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat gestern Abend (14.3.) den Notstand ausgerufen und eine Ausgangsperre verhängt. Nach siebenstündigen Beratungen stellte Sánchez die Entscheidung des Kabinetts der Öffentlichkeit vor. Laut der Internetzeitung El Pais gilt sie seit 23:58 Uhr für die Dauer von 15 Tagen. Damit dürfen die Menschen in Spanien und auf den Kanarischen Inseln ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Dazu gehört unter anderem der Einkauf von Lebensmitteln, die Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz oder zur Apotheke oder die Betreuung älterer Menschen. Cafes, Bars und Restaurants in Spanien sind ab sofort geschlossen. „Wir können alle zur Arbeit gehen, Brot und Medikamente kaufen oder mit dem Hund rausgehen, aber wir können nicht zum Strand gehen oder Ski fahren. Wir müssen zu Hause bleiben“, sagte der Ministerpräsident. Die spanische Regierung garantiert die Lebensmittelversorgung in allen Supermärkten und Lebensmittelgeschäften sowie die Versorgung mit Strom, Erdgas und Erdölderivaten.
„Gemeinsam werden wir das Virus besiegen“
Sánchez appellierte auch an die Zusammenarbeit aller. „Lasst uns mit Verantwortung, sozialer Disziplin und einem Gefühl der Gemeinschaft handeln", sagte er. Und erinnerte daran, dass in der Wirtschaftskrise 2008 „unsere Ältesten uns gerettet haben.“ „In dieser Krise brauchen sie unsere Hilfe am dringendsten. Lasst uns unsere Ältesten beschützen, indem wir uns selbst beschützen", sagte er. Gemeinsam werde man weiterkommen, vereint werde man das Virus besiegen. „Das Ziel in diesem Kampf gegen das Virus ist es, zuerst seine Ausbreitung zu verringern, es dann zu stoppen und es schließlich zu beseitigen“, sagte Sánchez. Der Sieg über das Virus werde beginnen, wenn die Anzahl der medizinischen Entlassungen größer ist als die Anzahl der neu infizierten Personen.

82 aktive Covid-19-Fälle auf den Kanaren
In Spanien waren Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Tagen stark angestiegen. Laut El Pais sind derzeit 6.400 Menschen in Spanien mit dem Virus infiziert. 517 sind geheilt und 193 Menschen sind an den Folgen des Virus verstorben (Stand: 15. März, 09:00 Uhr). Auf den Kanarischen Inseln gibt es nach offiziellen Angaben des zuständigen Gesundheitsministeriums insgesamt 82 aktive Fälle des Coronavirus (Stand: 14. März, 12 Uhr). Davon wurden 58 auf Teneriffa gemeldet, auf Gran Canaria sind es 16. La Palma und Lanzarote haben jeweils drei Coronavirus-Patienten und La Gomera und Fuerteventura jeweils einen. Sieben zuvor infizierte Menschen gelten inzwischen als geheilt.
Von La Palma 24