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Ich bin nicht mehr dieselbe, seit ich den Mond auf der anderen Seite der Welt habe scheinen sehen
Mary Anne Radmacher

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Das Lavadelta lebt – jedenfalls unter Wasser

Gastbeitrag | 02.06.2024 | 0 | Diesen Artikel teilen
© Plocan La Palma

+++ Wanderausstellung zur Biodiversität zieht am 6. Juni nach Fuencaliente +++  PLOCAN und Aktivisten von Ambiente Europeo und Ecoareas bieten Workshops zur aktuellen Ozeanforschung vor La Palma +++

Von Luise Wagner / Ambiente Europeo Puerto de Tazacorte.

Die Wissenschaftler der Meeresforschungsgruppe PLOCAN La Palma  (Plataforma Oceánica de Canarias) haben seit dem Vulkanausbruch die Unterwasserwelt und Entwicklung des Meeresbodens im neu gebildeten Lava Delta untersucht und sind zu verblüffenden Ergebnissen gekommen. Das Leben in seiner unermesslichen Kreativität und Widerstandsfähigkeit setzt sich durch, auch bei Naturkatastrophen wie nach einem Vulkanausbruch.

Vielfältige Unterwasserwelt nach Vulkanausbruch. © Plocan La Palma

So wurden seit 2022 allein 121 neue Spezien wie Fische, Weichtiere, Stachelhäuter, Nesseltiere und andere Organismen registriert, die trotz der widrigen Umstände unterseeisch neue Heimat im erkalteten Lava-Ausfluss gefunden haben. Diese erstaunliche Artenvielfalt wird katalogisiert und wissenschaftlich weiter untersucht. Dazu dienen den Wissenschaftlern selbstfahrende, ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge (remotely operated vehicles (ROV)) und Sensoren, die Aufnahmen machen und Messungen vornehmen.

Meeresforscher vom Projekt Delta vor der Küste des Vulkans. © Plocan La Palma

Wie es im Detail unter der Meeresoberfläche an der Küste zwischen Puerto de Tazacorte und La Bombilla aussieht, können Besucher jetzt in einer interaktiven Fotoausstellung auf La Palma erleben, ohne dafür selbst tauchen zu müssen.

Interaktiv die Unterwasserwelt des Lavadeltas erkunden

Die Wanderausstellung über das Lavadelta tourt seit Anfang April über die Insel und wird nach den Stationen Tazacorte - El Paso - Los Llanos am 6. Juni 2024 in Fuencaliente auf der Plaza Minerva aufgebaut. Danach wird die Ausstellung in Santa Cruz de La Palma gezeigt.

Unterwasserwelt mit Smartphone erkunden. © Plocan La Palma

Die Fotoschau ist interaktiv gestaltet. So können Fotos und Videos per Smartphone augmentiert und damit Meerestiere in ihrer Lebenswelt im Detail beobachtet werden. Zudem gibt es gleich drei wissenschaftlich-technische Workshops, um das komplexe Zusammenspiel der Umweltbedingungen unter Wasser besser zu verstehen. Die spanischen Ozeanschützer von Ambiente Europeo zeigen Mikroplastikpartikel unter dem Mikroskop und wie natürliche von synthetischen Fasern unterschieden und Plastikarten bestimmt werden können.

Seglerin mit SeaLabs-Sensor von Ambiente Europeo © ARC James Mitchell

Segler stellen Projekt zur Messung von Meeresdaten vor

Nautische Knoten und SOS-Armbänder flechten © Luise Wagner/ Ambiente Europeo

Es wird zudem das Projekt SeaLabs präsentiert, bei dem bereits das dritte Jahr in Folge Segelteams auf den Kanaren mit mobilen Seelaboren bei der Überfahrt in die Karibik auf mehr als 3.000 Seemeilen Meerwasserproben sammeln. Mehr Infos zu den SeaLabs lesen Sie in diesen Beiträgen auf La Palma 24.

Zudem wird ein Nautikworkshop für Seemannsknoten zum Mitmachen angeboten. Es wird also ein maritimes Rundumprogramm zur Ausstellungseröffnung in Fuencaliente zu erwarten sein.

Veranstaltungshinweis: Die maritime Artenvielfalt der Lavadeltas. Eine Reise durch das Leben der Fajanas des Tajogaite-Vulkans.

6. Juni 2024 von 10 bis 13 Uhr Plaza Minerva / Fuencaliente

Hier der link zur Anfahrt Plaza Minerva in Fuencaliente.

Programm von Plocan, Ecoareas, Ambiente Europeo:

  • Workshop: Bestimmung des Salzgehaltes im Meerwasser
  • Workshop:  Müllvermeidung und Abfallbewusstsein
  • Workshop:  Klassifizierung von Plastik
  • Workshop: Nautische Knoten und SOS-Armbänder flechten
  • Präsentation des SeaLabs-Projekts
Präsentation des SeaLabs-Projekts auf der Rally ARC. Foto: Ambiente Europeo

Meeresbiologen fusionieren mit Citizen Science Projekten

Die Event-Koordinatorin für Ambiente Europeo, Luise Wagner, freut sich über die neue Zusammenarbeit mit PLOCAN. “Wir sind begeistert, dass wir auf La Palma mit den lokal aktiven Ozeanforschern ein solches Programm veranstalten dürfen." Die mobilen Labore sind zwar für Segler entwickelt, können aber in Zukunft auch bei lokalen Umweltprojekten auf allen Kanareninseln eine Rolle zur Sammlung von wichtigen Ozeandaten spielen.

Schüler auf La Palma können sich an Meeresschutz beteiligen

Mit der aktuellen Ausstellung wollen die Ozeanforscher vor allem Schulen auf La Palma die Meereswelt als interessantes Objekt der Bürgerwissenschaften - Ciencia Ciudadana - näher bringen. Dazu zählen Beteiligung an Forschungsprojekten, aktiver Meeresschutz und spannende Aktionen zum Mitmachen. 

Aurora Martin Calero ist bei PLOCAN für die Wissenschaftskommunikation und die öffentlichen Workshops rund um das Delta Projekt zuständig: "Die Workshops tragen dazu bei, der Bevölkerung, insbesondere den Jüngeren, die Wissenschaft auf praktische und interaktive Weise näher zu bringen.” 

Die Unterwasserschau zum Lavadelta gewinnt immer mehr an Popularität. Auch andere Gemeinden und Schulen auf La Palma wollen die Wissenschaftler künftig einladen, um Führungen durch die Fotoausstellung und Workshops zu buchen.

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