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25 Jahre DO-Vinos: Ein- und Ausblicke

La Palma 24 | 05.04.2021 | 2 | Diesen Artikel teilen

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Vinos Denominación de Origen (DO):

Der Consejo Regulador kontrolliert rund 1.100 Winzer und 18 Bodegas

100 Prozent Trauben aus La Palma

und hohe Qualitätsansprüche

Kenner und Auszeichnungen bestätigen es: Die Qualität der Weine mit dem Ursprungssiegel Denominación de Origen La Palma gewinnt selbst international immer mehr an Anerkennung. Das ist auch auf die strengen Richtlinien zurückzuführen, denen die Kellereien des DO-Verbandes unterliegen. Damit sie eingehalten werden, gibt es den Consejo Regulador. Aber wer steckt hinter dem abstrakten Begriff „Kontrollrat“ und wie sieht dessen Arbeit aus? Geschäftsführerin Eva María Hernández Alonso gibt Einblicke in Sachen Überwachung und Ausblicke auf den Jahrgang 2018.

Die erste 1993 abgefüllte Flasche mit dem Vinos de la Palma-DO-Etikett:

Die erste, 1993 abgefüllte Flasche mit dem Vinos de la Palma-DO-Etikett: Der Teneguía Negramoll der Bodegas Llanovid trägt die Nummer 000001. Fotos: La Palma 24

Eva, der Consejo Regulador de la Denominación de Origen La Palma begann 1993 mit seiner Arbeit und blickt 2018 auf ein Vierteljahrhundert Einsatz zurück. Warum haben sich Kellereien der Insel damals freiwillig dieser Aufsicht unterworfen?Eva Hernández: In diesen Jahren wurden sehr viele Trauben produziert, und da wollten sich ein paar Kellereien differenzieren. Pioniere waren die Bodegas Llanovid, Carballo und Hoyo de Mazo, die gaben den Impuls zur Gründung des Verbandes. Das DO-Siegel sollte dem Verbraucher von Anfang an garantieren, dass sich in den Vinos mit diesem Etikett ausschließlich Trauben von La Palma befinden, die einer Qualitätskontrolle unterliegen.War das die Kampfansage gegen die Vermischung von Trauben von der Insel mit Trauben von außerhalb?Eva Hernández: Ja, und der Consejo Regulador auf La Palma hat von Anfang an sehr streng darüber gewacht, dass es keine Betrügereien gibt. Das wollen wir unter allen Umständen und selbst in ertragsschwachen Jahren vermeiden, denn das wäre eine Katastrophe. Deshalb gibt es neben uns weitere Kontrollinstanzen, um Objektivität und Qualitätssicherung zu garantieren: Das Instituto Canaria de Calidad Agroalimentaria und ein Labor auf Teneriffa, die beide von der Kanarenregierung betrieben werden.
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Anlieferung der Trauben in den Bodegas: Mitarbeiter des DO-Kontrollrats überwachen jeden einzelnen der 1.100 Weinbauern im Blick auf die abgegebene Menge.

Soviel zur Theorie - wie sieht die Arbeit des Kontrollrats in der Praxis aus?Eva Hernández: Dazu muss man zunächst wissen, dass unterm Dach des Verbandes der DO-Vinos de La Palma heute 18 Kellereien und 1.100 zuliefernde Winzer versammelt sind, die insgesamt 587 Hektar Weinberge mit teils jahrhundertealten Rebsorten bearbeiten. Die Lese auf unserer Insel beginnt wegen der unterschiedlichen klimatischen und geographischen Bedingungen normalerweise Mitte August und ist erst im November beendet – es ist die längste Ernteperiode in ganz Europa. Um zu vermeiden, dass Fremdtrauben eingeschmuggelt werden, sind unsere Kontrolleure in dieser Zeit sieben Tage die Woche bei der Anlieferung in den Bodegas vor Ort. Zunächst muss jeder Weinbauer angeben, welche Trauben er in welcher Parzelle geerntet hat, und der Kontrolleur hält dies auf einem Formular fest, das wir im Büro in Fuencaliente im Blick auf unsere Datensätze gegenchecken. Um alles perfekt zu machen, werden alle Daten zur nochmaligen Überprüfung ans Instituto Canaria de Calidad Agroalimentaria weitergeleitet.
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Verkostungsraum im Kontrollrat-Haus in Fuencaliente: Hier testen Experten alle 15 Tage, ob die Weine der DO-Bodegas die strengen Bedingungen im Blick auf Geschmack und Inhaltsstoffe erfüllen. Foto: La Palma 24

Das klingt ganz schön aufwändig... Wieviele Mitarbeiter hat der Kontrollrat?Eva Hernández: Im Büro des Consejo Regulador in Fuencaliente sind wir fünf Mitarbeiter, aber während der dreimonatigen Weinleseperiode stellen wir zusätzlich Kontrolleure für Überwachung der Traubenanlieferung in den Bodegas ein.Soviel zur Kontrolle der Quantität – was macht der Kontrollrat, um die Qualität der DO-Vinos La Palma zu garantieren?Eva Hernández: In unseren Räumen in Fuencaliente befindet sich ein Bereich, in dem wir alle 15 Tage Verkostungen mit fünf Experten durchführen. Denn die Bodgas haben bei ihrem Beitritt zum DO-Verband unterschrieben, dass sie nur Weine abfüllen, die für geeignet befunden werden. Dazu gehört auch die Kontrolle der vertraglich vorgegebenen önologischen Parameter durch Analysen in einem Labor der Kanarenregierung auf Teneriffa. Vinos mit dem Etikett Denominación Orígen de La Palma kommen erst auf den Markt, wenn sie alle diese Prüfungen bestanden haben.
So sehen die Flaschen bei der Degustation im Kontrollrat-Büro aus: Aus Objektivitätsgründen wissen die Verkoster nicht, welcher Wein darin ist.

So sehen die Flaschen bei der Degustation im Kontrollrat-Büro aus: Aus Objektivitätsgründen wissen die Verkoster nicht, von welcher Bodega der Wein stammt.

Gibt es auch Vinos, die durchfallen?Eva Hernández: Das kommt eher selten vor, denn die Bodegas kennen ja die strengen Voraussetzungen und machen vor der Abgabe der Degustationsflaschen beim Kontrollrat ihre eigenen Analysen.Und womit beschäftigen sich die Mitarbeiter des Kontrollrats außerhalb der Weinlese?Eva Hernández: Auch dann geht uns die Arbeit nicht aus, denn wir bearbeiten in dieser Zeit die Subventionen, die es aus Europa, vom spanischen Staat und von der Kanarenregierung für unsere Winzer gibt. So entlasten wir sie, damit sie sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können. Nach der Lese muss jeder einzelne Weinbauer bei uns im Büro vorbeikommen und seine Ernte deklarieren, wir füllen die Subventionsformulare aus, und die Winzer müssen nur noch unterschreiben. Das ist mucho trabajo für unser Team... (lacht) Außerdem kümmern wir uns hier um die Internetpräsenz des Kontrollrats sowie um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Denn unsere Aufgabe ist auch, die DO-Vinos von La Palma zu bewerben.Eine Spitzenwerbung sind ja wohl die "Weindörfer", die in Los Llanos, Santa Cruz de La Palma und dem Breña Alta-Ortsteil San Pedro abgehalten werden. Die dort angebotenen Vino-Tapa-Kombis werden offenbar gern genommen...Eva Hernández: Mehr als das: Der Erfolg dieser Events mit tausenden von Besuchern überschreitet inzwischen alle unsere Erwartungen. Bei den Events 2018 zeigte sich erneut, dass Vino de La Palma sowohl für die Einheimischen als auch für Inselgäste interessant ist. Den Besuchern gefällt es, sich bei einer Copa de Vino mit Freunden zu treffen, und viele kaufen sogar noch unsere speziellen Gläser als Souvenir. Wir designen immer wieder neue Copas, so dass auch Sammler auf ihre Kosten kommen. Es war allerdings nicht immer so elegant – als wir in Los Llanos vor zehn Jahren mit der FIVIPAL anfingen, gab es noch keine Tapas, und der Wein wurde in Plastikbechern ausgeschenkt.Inzwischen gehören die Tapas und sogar Käseverkostungen mit zum Programm der "Weindörfer"...
Auch auf der Isla Bonita gibt es "Weindörfer" in Los Llanos, Santa Cruz und San Pedro: Dort gibt es DO-Vinos, Tapas aus der Region und Ziegenkäse-Proben. Foto: Vinos de La Palma

Auch auf der Isla Bonita gibt es "Weindörfer" in Los Llanos, Santa Cruz und San Pedro: Dort genießen Einheimische und Inselgäste DO-Vinos, Tapas aus der Region und Ziegenkäse-Häppchen. Foto: Vinos de La Palma

Eva Hernández: Ja, denn wir wollen nicht nur unseren Wein, sondern auch andere Produkte von der Isla Bonita bewerben: Bei der FIVIPAL in Los Llanos beteiligten sich 2018 acht DO-Bodegas, zehn Restaurants und zwei Käsereien mit dem DO-Siegel Queso Palmero. Beim Encuentro Engoastronómico in Santa Cruz präsentierten sich neun DO-Kellereien und zwölf Restaurants sowie zwei DOP-Käsereien. Und bei der Fiesta Enogastrosolidaria Vinos con Sabor a Verano in San Pedro waren fünf DO-Bodegas, acht Restaurants und eine Käserei dabei - die Erlöse dieser Solidaritätsveranstaltung wurden übrigens der spanischen Krebshilfe Asociación Espanola Contra el Cáncer gespendet. Im Namen des Kontrollrats möchte ich mich bei allen Kollektiven, Unternehmen, bei den Besuchern und bei den Gemeindeverwaltungen sowie beim Cabildo für die Unterstützung bedanken.
Trauben im Foto: Bodegas Matias Torres.

Trauben im Juli 2018 im Süden von La Palma: Alles sieht gut aus, nur die Lese wird später als sonst beginnen. Foto: Bodegas Matias Torres.

Nach diesem Rückblick wäre ein Ausblick schön: Eva, wie sieht es in Sachen Jahrgang 2018 bei den DO-Vinos aus?Eva Hernández: Allem voran muss ich sagen, dass die Weinlese im Vergleich zu den Vorjahren 2018 mit einer Verspätung von mindestens zwei bis drei Wochen beginnt. Im Prinzip verzeichnen wir eine ganze Menge Trauben, aber es ist im Blick auf die Ernteverzögerung zu früh, um über konkrete Mengen zu sprechen. Die spätere Lese ist hauptsächlich auf die niedrigen Temperaturen im Mai und Juni zurückzuführen: Das Frühlingswetter blieb aus, und der Sommer begann viel später als sonst. Im Blick auf dieses neue Klimaszenario ist es schwierig, Schätzungen vorzunehmen. Ich kann nur daran erinnern, dass die DO-Bodegas 2015 rund 1,4 Millionen Kilo Trauben geerntet haben, 2016 waren es 793.000 Kilo und 2017 um die 945.000 Kilo. An diesen Schwankungen sieht man, wie stark sich das Wetter und andere Faktoren wie der große Waldbrand im August 2016 auf die Erträge auswirken. Aber wie auch immer: Selbst in ertragsschwachen Jahren kommen nur 100 Prozent Trauben aus La Palma in die DO-Weine.
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Vinos tintos mit dem DO-Siegel La Palma: "Bei den Roten haben wir einen qualitativen Sprung nach vorn gemacht", sagt Kontrollrat-Geschäftsführerin Eva Hernández. Foto: Consejo Regulador

La Palma ist eine kleine Insel, die im Blick auf die Weinmenge und Preise logischerweise nie mit großen Anbaugebieten auf dem europäischen Festland mithalten kann. Wie sieht der DO-Kontrollrat die Entwicklung bei der Qualität?Eva Hernández: Unsere Weißweine waren schon immer ausgezeichnet, und bei den Roten haben wir einen qualitativen Sprung nach vorn gemacht. Die Bodegas haben modernisiert und technisiert, jede einzelne sucht ihren speziellen Weg – aber der Weinbau auf La Palma hat viele verschiedene Realitäten hinsichtlich der Lage der Rebgärten und des Klimas.Ist der Kontrollrat für DO-Weine aus La Palma nach 25 Jahren Arbeit zufrieden?Eva Hernández: Ich denke, es war eine wunderbare Idee, die ganze Insel unter einem DO-Dachverband zusammenzubringen – auf Teneriffa zum Beispiel gibt es fünf verschiedene Denominación Origen-Etiketten. Dagegen macht für unsere kleine Insel ein Herkunfts- und Qualitätssiegel absolut Sinn und ist auch für Weinliebhaber von außerhalb besser zu verstehen. Und gerade weil La Palma so klein ist, haben wir eine bessere Teamarbeit und einen engeren Verbund aller Beteiligten. Man muss allerdings bedenken, dass die Bodegas auf La Palma unter der Aufsicht des Kontrollrats erst 25 Jahre arbeiten, das ist nicht lange, wir sind wie alle DO-Verbände auf den Kanarischen Inseln noch sehr jung im Vergleich mit denen auf dem Festland. Wir müssen noch viele Erfahrungen machen und Probleme lösen. Zum Beispiel den Verlust von Weingärten und deren Neuanlage: Zwei Waldbrände in den vergangenen acht Jahren haben viel zerstört... Insbesondere die Winzer in den Naturschutzgebieten im Süden haben große Schwierigkeiten, neue Reben zu pflanzen, weil die technischen Hilfsmittel durch den Naturschutz stark eingeschränkt sind. Es gibt also noch sehr viel zu tun - ich glaube, wir fangen gerade erst an... (lacht).Eva, wir danken Ihnen für das Gespräch, das Weinzähnen einige Aufschlüsse geben dürfte. Noch mehr Informationen finden alle, die sich für Vinos Denominación Origen de La Palma interessieren, auf der Website des Consejo Regulador in verschiedenen Sprachen.Alle Informationen zur aktuellen VID y VIDA- Kampagne finden Sie hier.
Kontrollrat für Vinos mit dem Denominación Origen La Palma-Etikett: Die Akten von 1.100 Weinbauern müssen gepflegt werden. Foto: La Palma 24

Akten von 1.100 Weinbauern im Büro des Kontrollrats für DO-Weine auf La Palma in Fuencaliente: "Wir müssen im Blick auf Kontrolle, Qualitätssicherung und Subventionen alles nachweisen können", erklärt die Geschäftsführerin des Consejo Regulador. Foto: La Palma 24

Fuencaliente: In diesem Haus arbeitet das Team des Kontrollrats für Weine mit dem DO-Siegel La Palma. Foto: La Palma 24

Fuencaliente: In diesem Haus arbeitet das Team des Kontrollrats für Weine mit dem DO-Siegel La Palma. Foto: La Palma 24

Von La Palma 24

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2 Comments

  1. Heiner Uehlinger says:

    Guten Tag,
    ich bin zufällig auf Ihre Zeitung gestossen. Ich habe folgendes Anliegen. Mehrfach als Tourist auf la Palma, möchte ich einen längeren Aufenthalt als pensionierter Geograph auf der Insel machen.
    Dabei möchte ich gerne etwas sinnvolles arbeiten. Ich denke dabei an eine Freiwilligenarbeit in
    einer Finca mit biologischem Anbau, die Freiwillige brauchen könnten oder an eine Arbeit im Biosphären-Reservat. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir mit Adressen auf meiner Suche weiterhelfen könnten.
    Mit freundlichem Gruss
    Heiner Uehlinger, Bern

    1. admin says:

      Hallo Herr Uehlinger,
      die Finca Autarca und Finca Verde könnten für Sie in Frage kommen.
      Informationen finden Sie auf den Webseiten der Fincas.
      http://matricultura.org/
      https://fincaverde.nl/en/
      Herzliche Grüße von La Palma!

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