Ein Jahr SOS La Palma: Der Verein zieht eine sehr gute Bilanz
15.000 Euro an bedürftige Familien gespendet
Diese Bilanz kann sich sehen lassen: Im ersten Jahr nach seiner Gründung hat der Verein SOS La Palma rund 15.000 Euro an notleidende, palmerische Familien gespendet. Die Hilfsorganisation arbeitet dabei eng mit kirchlichen Verbänden und den Gemeinden der Insel zusammen. Präsidentin Annette Ibarra und Vizepräsident Jesper Kaas erklärten dem La Palma 24-Journal, wie das Spendenwesen funktioniert, und wie es in Zukunft weitergehen soll.
Annette, wie fühlst Du Dich nach einem Jahr Arbeit bei SOS La Palma?Annette Ibarra: Ich spreche wohl im Namen aller Mitglieder unseres Vereins, dass wir ein kleines bisschen stolz auf den Erfolg sind. Der war aber nur möglich, weil so viele Leute mitgearbeitet und gespendet haben. Deshalb danken wir den rund 30 Mitgliedern von SOS La Palma, die monatlich feste Beträge aufs Vereinskonto überweisen, und natürlich auch ganz herzlich allen Touristen, Residenten und Firmen auf der Insel, die uns tatkräftig unterstützt haben. Wie läuft die Spendenvergabe konkret ab, Jesper?Jesper Kaas: Wir verteilen die Einnahmen von SOS La Palma auf zweierlei Weise. Zum einen erhalten bisher die Iglesia Evangélica Bautista Los Llanos sowie die Caritas-Verbände in Los Llanos, Santa Cruz, El Paso und Mazo jeden Monat einen festen Betrag, von dem sie Lebensmittel oder Hygieneartikel kaufen und an Bedürftige weitergeben. Die zweite Hilfsschiene fahren wir in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Insel und dem Roten Kreuz in Santa Cruz. Dabei erstellen die Experten vor Ort Listen mit dringend benötigten Hilfsgütern, und die Mitglieder von SOS La Palma gehen anschließend einkaufen. Die Verteilung übernehmen wiederum zuständige Leute in den Gemeinden. Wir halten uns immer im Hintergrund, denn wir wollen die notleidenden Menschen nicht durch unsere Anwesenheit beschämen.Gibt es bürokratische Hindernisse bei dieser Art der Spendenverteilung oder läuft die Sache gut?Annette Ibarra: Die Zusammenarbeit mit den Ayuntamientos klappt sehr gut, in kleineren Gemeinden arbeiten wir sogar direkt mit den Bürgermeistern zusammen. Bisher konnten wir so Lebensmittel, Hygieneartikel und im Dezember und Januar Weihnachtsgeschenke für Kinder an die richtigen Stellen leiten. Hilfsgüter im Wert von jeweils 500 Euro gingen nach Tazacorte, El Paso, Breña Baja, Breña Alta, Mazo, Santa Cruz, Puntagorda und Puntallana. In den kommenden Monaten werden nach und nach die anderen Gemeinden auf La Palma berücksichtigt. Wir würden gerne mehr als 500 Euro pro Gemeinde spenden, aber dazu bräuchten wir mehr Einnahmen.Ein Weg dazu sind ja auch Benefizveranstaltungen, von denen es in letzter Zeit einige gab...Jesper Kaas: Ja, als eine der ersten Veranstaltungen, initiierte Helga Helmke ein Harfenkonzert mit Angelika Profeta in ihrer wunderbaren Hacienda Tacande. Das Konzert war am Ende überausverkauft. Helga verfügt über ein sehr interessiertes und treues Netzwerk, so dass wir am Ende nicht die ganze Nachfrage befriedigen konnten. Es wurden 750 Euro für SOS La Palma gespendet. Zudem organisierten Daniel und Shanti, die sich auch in ihrer Freizeit regelmäßig mit anderen Sangesfreudigen treffen, im Frühjahr 2014 ein gemeinsames A-Capella-Singen in der schönen Kirche in Las Angustias in Tazacorte. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, und es wurden 700 Euro Spendengeld für SOS La Palma gesammelt. Desweiteren konnte Holger Voigt den bekannten deutschen Liedermacher Götz Widmann & Friends überreden, während seines Urlaubes auf La Palma ein Benfizkonzert auf La Lagunas Campingplatz zu geben. Mit gesponsertem Fassbier von der Autovermietung La Palma 24 und dem Eintrittsgeld, das auch die Grillwürstchen beinhaltete, wurden 600 Euro für SOS La Palma erlöst.Annette Ibarra: Sehr wichtig ist es uns zu erwähnen, dass immer wieder private Jubilare zur Feier lieber eine Spendendose aufstellen, statt Geschenke entgegenzunehmen, um den Erlös an SOS La Palma zu spenden. Auch einige Geschäftsinhaber stellten Ihre Verkaufstresen zur Verfügung, um ihre Kunden auf SOS La Palma aufmerksam zu machen. Dem unermüdlichen Einsatz der Junta-Mitglieder von SOS La Palma, Sybille und Antje, an einem jeden ersten Sonntag auf den Flohmarkt von Santa Cruz und freudigen Sachspendern ist es zu verdanken, dass insgesamt fast 2.000 Euro auf das Konto von SOS La Palma eingegangen sind. Sie verkaufen gut erhaltene Sachspenden - außer Kleidung - und fungieren gleichzeitig als Informationsträger für unseren Verein. Habt Ihr noch mehr gute Ideen auf Lager, wie SOS La Palma in Zukunft aktiv werden könnte?Jesper Kaas: Bisher und auch weiterhin wird unsere Aufgabe in der Basishilfe bleiben. Schön wäre es natürlich, auf Anregungen unserer Spender eingehen zu können, die etwas mehr Kontakte in Richtung Jugendarbeit vorschlagen. Wir werden häufiger auf besondere Ausbildungsprogramme für spanische Jugendliche in großen oder mittelständischen Unternehmen in Deutschland angesprochen. Dazu ist aber noch weitere Brücken- und Überzeugungsarbeit in der Politik und auch in den Schulen erforderlich und vor allem auch eine größere Mannschaft, die aktiv an der Vereinsarbeit teilnehmen wird. Deshalb würden wir uns sehr über engagierte und in diesem Bereich fachkundige Leute freuen, die uns mit Rat und Tat unterstützen – auch in Deutschland. Rund 30 Residenten aus dem Ausland und Palmeros sind in SOS La Palma bisher aktiv. Würdet Ihr Euch mehr Mitglieder wünschen?Annette Ibarra: Unbedingt. Neue Socios sind immer willkommen. Die finanzielle Basis muss für weiter gefasste Ziele in der Zukunft noch dringend erweitert werden. Aber auch personell benötigen wir mehr Unterstützung: Wir suchen händeringend Experten, die sich im Internet gut auskennen und uns bei der Vereinswerbung zum Beispiel in den Sozialen Netzwerken unterstützen. Unsere aktuellen Mitglieder haben durch die Arbeit mit Gemeinden und Kirchen schon alle Hände voll zu tun. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass unsere Leute ihr Arbeitsmaterial oder etwa Benzinkosten aus eigener Tasche bezahlen, damit so gut wie alle Einnahmen gespendet werden können. Bisher haben wir nur einen minimalen Teil der Gelder für Verwaltung und einen SOS-Infoflyer verwendet. Es gibt also noch viel zu tun – was wäre Euer größter Wunsch für die Zukunft?Annette & Jesper: Unser allergrößter Wunsch ist, dass sich die wirtschaftliche Lage auf La Palma so weit verbessert, dass unser Verein überflüssig wird.SOS La Palma in Kürze:
Der Minimalbeitrag für Mitglieder beträgt fünf Euro pro Monat, dann kann man auf den Versammlungen von SOS La Palma mitentscheiden. Jedem Socio steht es frei, mehr einzuzahlen. Um zu spenden, muss man selbstverständlich nicht Mitglied sein. Spendenkonto für Freunde von SOS La Palma:Kontonummer des Vereins für Zahlungen aus dem spanischen Inland: Asociación SOS La Palma, BBVA, Kontonummer 0182 3441 2802 0159 5305Kontonummer des Vereins für Zahlungen aus dem Ausland: IBAN ES75 0182 3441 2802 0159 5305, SWIFT BBVAESMMXXX Alle weiteren Infos und Kontaktadressen auf der Website des Vereins.Wie alles anfing und warum es SOS La Palma gibt - ein Bericht im La Palma 24-Journal.Von La Palma 24