
Erdöl Kanaren: spanienweit Proteste am 7. Juni 2014
Nach Genehmigung der Probebohrungen: Alle Kanareninseln wehren sich mit einer Stimme

Letzter Demotag am 22. März 2014: Tausende sagten "Nein" zur geplanten Erdölförderung vor Fuerteventura und Lanzarote. Foto: Kanarenregierung
Proteste auf allen Inseln und dem spanischen Festland: Am Samstag, 7. Juni 2014, laufen Freunde der Kanaren ab 18 Uhr Sturm gegen die Ende Mai vom spanischen Umweltministerium genehmigten Erdöl-Probebohrungen vor Lanzarote und Fuerteventura. Auch die Save-Canarias-Petition zur geplanten Ölförderung der Firma Repsol vereint inzwischen knapp 185.000 Unterschriften - beim letzten Aktionstag am 22. März 2014 waren es noch 62.000.
Die Probebohrungen dürfen laut spanischem Umweltministerium von einem Schiff aus in 60 Kilometer Entfernung von Fuerteventura und Lanzarote durchgeführt werden. Dabei sei die
Förderung von Erdöl verboten, die Proben sollen nur Aufschluss über die hier vermuteten 900 Millionen Barrel Erdöl geben. Das Ministerium betonte, dass die Erlaubnis zur Probenentnahme nicht automatisch eine Genehmigung zur Erdölförderung nach sich ziehe. Die Umweltverträglichkeitsprüfungen für die Probebohrungen hätten „keine wesentlichen Auswirkungen zum Nachteil der Umwelt“ ergeben.
Die Regierungen und Bewohner der Kanareninseln sehen das allerdings ganz anders. Alle kritisieren die geplante Erdölausbeutung insbesondere wegen der unwägbaren Bedrohung für die Umwelt und den Tourismus. Kanarenpräsident Paulino Rivero bezeichnete die Genehmigung des spanischen Umweltministeriums als „Respektlosigkeit und historischen Fehler“ gegenüber den Kanarischen Inseln. Alles wartet nun auf das Urteil des Obersten Gerichtshofs, das noch in diesem Juni erwartet wird: Dort ist eine Klage der Inselverwaltung von Fuerteventura gegen die geplante Erdölausbeutung anhängig.
Save-Canarias: Der Sprecher des Erdöl-Kontra-Büros in Lanzarote hat im Kanarischen Wochenblatt ein ausführliches Interview zu den Unwägbarkeiten der geplanten Erdöl-Förderungen vor den beiden östlichen Inseln des Kanarenarchipels gegeben. Foto: Lanzarote
Zum Protest am Samstag, 7. Juni 2014, rufen nicht nur Fuerteventura und Lanzarote auf. Inzwischen sind ab 18 Uhr abends Aktionen auf allen Kanareninseln, in Madrid, Andalusien und Barcelona avisiert. Auf La Palma treffen sich die Erdöl-Gegner in der Hauptstadt Santa Cruz. Motto: „Una sola Voz“ – „Alle mit einer Stimme“. Kanarenpräsident Paulino Rivero ruft auf seiner Facebook-Seite ebenfalls zum Mitmachen auf.Ein ausführliches Interview mit Navio Vasseur vom Oficina de Acción Global der Inselregierung von Lanzarote im Kanarischen Wochenblatt.Online erläutert das Thema aus Sicht der direkt Betroffenen. Darin lobt der Leiter des Büros der Erdöl-Proteste auch die deutschen Residenten, die „eine große Sensibilität für umweltpolitische Themen und einen tiefen Respekt vor der Natur“ hätten. Allein auf Lanzarote beteiligen sich demnach rund 100 Deutsche am Widerstand gegen die Repsol-Pläne. Von La Palma 24