
Giovanni Tessicini ist kein Unbekannter auf der Insel: Der gebürtige Italiener arbeitete viele Jahre am Telescopio Nazionale Galileo (TNG) auf dem Roque de Los Muchachos und gewann schon zweimal den Astrofotowettbewerb des Cabildos von La Palma. Jetzt hat er ein Buch mit einer Auswahl seiner besten Bilder herausgebracht. Wir haben uns mit ihm getroffen und uns mit ihm über seine "Impressions from La Palma" unterhalten.
Giovanni Tessicini macht nicht einfach nur Klick
Gianni, Sie stellen dem La Palma 24-Journal seit vielen Jahren Ihre Fotos zur Verfügung, wofür wir auf diesem Wege nochmals ganz herzlichen Dank sagen wollen. Wir finden Ihre Bilder phantastisch, und freuen uns, dass Sie nun einige in einem Buch zusammengestellt haben. Was für eine Art Schmöker ist das denn geworden?Giovanni Tessicini: Ich lebe seit 1980 auf La Palma und begann damals auch mit dem Fotografieren. Nun habe ich in meinem Buch die besten Aufnahmen der vergangenen 20 Jahre veröffentlicht und es Impressions from La Palma genannt. Der Buchtitel ist englisch, und die Fotos haben englische Namen – ansonsten habe ich jedoch vollständig auf Text verzichtet. Denn ich glaube, ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte...Das ist wohl wahr. Wer das Buch anschaut, erfährt auf den 74 Seiten auch ohne Erläuterungen eine ganze Menge über die Isla Bonita. Mal in Farbe und mal in Schwarz-Weiß...Giovanni Tessicini: Ja, denn ich habe zum einen den Nachthimmel und außerdem verschiedene Winkel der Insel in den Fokus genommen. Ein bisschen Süd, ein bisschen Nord, ein bisschen von allem... Für Leute, die sich an schöne Zeiten auf La Palma erinnern wollen und natürlich auch, um Lust auf die Insel zu machen.Apropos Nachthimmel: Gianni, Sie arbeiteten viele Jahre im Telescopio Nazionale Galileo und haben auf dem Roque de Los Muchachos auch zahlreiche Bilder vom Sternenzelt über La Palma geschossen. Wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt für Astrofotografie auf La Palma?Giovanni Tessicini: Der Juni, denn dann steht die Milchstraße ziemlich vertikal zur Erde. Der Winkel verändert sich im Laufe des Sommers, und dann sehen wir das milchige Band unserer Galaxie am Firmament immer horizontaler, und das sieht auf Bildern nicht so schön aus.Schönheit wird bei Ihnen großgeschrieben – das ist unübersehbar, nicht nur bei Ihren Astrofotos, sondern auch bei den Landschaftsaufnahmen. Fühlen Sie sich als Kamerakünstler?Giovanni Tessicini: Ich nenne mich selbst nicht so, auch wenn es Leute gibt, die das sagen. Aber Fotografieren ist für mich schon mehr als nur ein Hobby, es ist eine Art und Weise, in der ich mich ausdrücken kann. Mein Gefühl spiegelt sich zum Beispiel darin wider, wie ich eine Landschaft zeige. Denn wenn 1.000 Leute ein Foto machen, kommen 1.000 verschiedene Fotos raus. Und ich mache nicht nur Klick: Das heißt, ich setze sehr viel von meinen Gefühlen auch mit Hilfe der Bildbearbeitung um – ich sitze bei manchen Fotos bis zu 50 Stunden am Computer.
Blick auf den Teide: Dieses Bild zeigt Giannis Blick vom Osten La Palmas auf den höchsten Berg der Nachbarinsel Teneriffa.

Im ersten Fotobuch Impressions from La Palma von Giovanni Tessicini finden sich auch Schwarz-Weiß-Aufnahmen wie diese von Santa Cruz: nachts, menschenleer und im Regen, so sieht man die Hauptstadt nur selten.
Von La Palma 24