La Palma 5.8.2016:
La Palma Waldbrand noch nicht unter Kontrolle
Löscharbeiten schwierig und sollen noch einige Tage andauern – mehr als 200 Feuerwehrleute am Boden sowie acht Helis und drei Flugzeuge kämpfen gegen die Flammmen - zweites Feuer in Tijarafe am Mittag wurde schnell stabilisiert - Situation im Westen verbessert sich - weniger Rauch im Süden - im Osten erreichen die Flammen die Grenze zur Gemarkung von Mazo
Der am Mittwoch ausgebrochene Waldbrand auf La Palma ist auch am heutigen Freitag, 5. August 2016, nicht unter Kontrolle. Er verläuft inzwischen auf einer Linie von 400 Metern mit einer nördlichen Front auf der Gemarkung von El Paso, einer südlichen in Fuencaliente und im Laufe des Tages entsteht auch eine Ostfront - die Flammen erreichen die Grenze zur Gemarkung der Gemeinde Mazo. Erschwerend kam heute gegen Mittag ein Brand in der Zone von Las Cabezadas in Tijarafe dazu, der allerdings nach Angaben der CECOPIN-Notfallzentrale schnell unter Kontrolle gebracht wurde. Am Nachmittag geht die Rauchentwicklung im Westen der Insel zurück - diese gute Situation bleibt bis zum Einbruch der Nacht bestehen.
Nacht von Donnerstag auf Freitag: Die Löscharbeiten wurden durch die stark ansteigenden Temperaturen und durch einen heißen Wind erschwert, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag teilweise zu Sturmböen anschwoll. Dennoch gelang es den tapferen Feuerwehrteams am Boden, die bei Anbruch der gestrigen Nacht durch den einsetzenden Wind stark angefachten Feuer der Cumbre Vieja bei El Paso weitgehend zu löschen, wie das Foto vom Morgen zeigt. Freitagmorgen bis Freitagabend: Noch immer breitet sich ein Feuer langsam aber sicher weiter in nördlicher Richtung aus. Kanarenpräsident Fernando Clavijo sagt, dass dieser oberhalb von El Paso verlaufende Teil des Waldbrandes "mehr oder weniger gleichmäßig, obgleich nicht kontrolliert" verlaufe. Die "größte Sorge" gilt laut Clavijo dem Süden der Insel, wo am Freitagmorgen nach wie vor starke Rauchentwicklung sichtbar ist. Der Plan sehe nun vor, zuerst die Brandherde an der Nordfront zu löschen, um sich dann auf die östlichen und südlichen Endpunkte des Feuers konzentrieren zu können. Dieser Plan geht im Laufe des Tages auf - an der Nordfront wird es ruhig - allerdings wollen die Behörden noch nicht von einer "Kontrolle" des Feuers sprechen. Das große Ziel, den Waldbrand am Übertritt in den Osten der Insel zu hindern, konnte dennoch nicht erreicht werden - die Flammen haben trotz aller Bemühungen nach Angaben der Internetzeitung El Time die Grenze zur Gemarkung Mazo erreicht. Auch in Fuencaliente ist das Feuer noch nicht unter Kontrolle.Weitere Aussichten: Temperaturen weit über der 30 Grad-Marke und Wind in den Bergen sind bis Sonntag, 7. August 2016, avisiert. Insbesondere die starken Winde komplizieren dem Kanarenpräsidenten zufolge die Löscharbeiten, die noch "einige Tage" andauern könnten. Clavijo rief Einwohner und Inselgäste dazu auf, Ruhe zu bewahren und weiterhin Vorsicht walten zu lassen. Nach seinen Angaben gibt es „genügend professionelles Personal und Löschflugzeuge, um die Situation zu bewältigen“. Er dankte den Waldbrandbekämpfern am Boden und den Piloten der Luftlöschflotte für ihre ausdauernde Arbeit. Am Freitag, 5. August 2016, bekämpfen auf La Palma acht Helikopter und drei Löschflugzeuge die Flammen aus der Luft; am Boden sind mehr als 200 Feuerwehrleute der verschiedensten Organisationen unterwegs. Die kanarische Notfallministerin Nieves Lady Barreto, die aus Mazo stammt und seit gestern zusammen mit dem Kanarenpräsidenten auf La Palma das Brandgeschehen verfolgt, schloss weitere Evakuierungen nicht aus. Bisher wurden 1.800 Menschen aus den am stärksten betroffenen Bereichen in Fuencaliente und den zugehörigen Ortsteilen El Charco, Las Indias und Los Quemados sowie 700 weitere in den El Paso-Ortsteilen Tacande, San Nicolás und Jedey evakuiert. Inzwischen sind mindestens 3.600 Hektar Wald vernichtet worden.Waldbrand La Palma: Straßensperrungen
Das Cabildo informiert soeben, dass jetzt auch die LP-209 in Fuencaliente nach Las Indias für den öffentlichen Verkehr gesperrt wurde. Nach wie vor gesperrt sind die Hauptverbindungsstraße in den Süden von La Palma LP-2 nach Fuencaliente ab der Höhe des Restaurants Bodegón Tamanca in Jedey, um die Löscharbeiten nicht zu behindern. Auf der LP-212 von El Paso nach Las Manchas ist die Zufahrt eingeschränkt. Gestern wurde auch die Zufahrtsstraße zum Refugio El Pilar LP-301 geschlossen.Bei La Palma 24 gehen Anrufe besorgter Urlauber ein, die anfragen, ob man trotz des Brandes zum Flughafen gelangen könne. Deshalb die Info: Die Hauptstraße vom Westen in den Osten – also die LP-3 – durch den Tunnel befindet sich nicht in der Waldbrand-Zone. Wir melden sofort, falls sich etwas ändern sollte.Das Umweltamt von La Palma hat inzwischen das Wanderwegenetz in den betroffenen und gefährdeten Gebieten in El Paso, Fuencaliente und Las Breñas gesperrt. Natürlich sind auch die dort gelegenen Erholungsparks geschlossen. Die Inselregierung hat allerdings in allen Aéreas Recreatives absolutes Grill- und Feuerverbot verhängt. Außerdem gilt durch den aktuellen Maximal-Temperaturen-Alarm der Kanarenregierung ohnehin totales Feuerverbot und das Benutzen funkensprühender Geräte im Freien. Wegen des Waldbrandes wurden folgende Veranstaltungen abgesagt: Das Kreativ-Festival dePASO in El Paso, das Jazz-Konzert am Freitag in Santa Cruz, das Konzert im Rahmen des Folklore-Reigens Aires de Mar in Puerto Naos, der Band-Wettbewerb Saperocko.La Palma Waldbrand-Entwicklung im Laufe des Freitags, 5. August 2016, in Fotos:
Von La Palma 24
Was für eine Katastrophe für die Insel… Respekt und Hochachtung für die Feuerwehrleute bei ihrem schweren Job! Wir werden ab 17.08. wieder einmal auf der Insel sein und überarbeiten leider gerade unsere Ausflugspläne 🙁
Ich kann mich den Worten von Petra nur anschließen: Ganz großen Respekt für die Feuerwehrleute und deren Job vor Ort. Als langjähriger La Palma Kenner weiß ich ziemlich genau wo das Feuer wütet und wie das Gelände dort ist. Meine Gedanken sind auch bei den Menschen die um Leben, Hab und Gut bangen müssen, nur weil so ein gedankenloser Mitmensch mit dem Feuer “gespielt” hat. Ich bin im September wieder unten und werde mir dann ansehen was alles zerstört wurde.
Ich werde demnächst zum ersten Mal La Palma besuchen und habe mich als leidenschaftlicher Natur- und Landschaftsfotograf auf die, wie man aus Recherchen erfahren hat, atemberaubene Landschaft La Palmas sehr auf den Besuch gefreut. Dank eines unachtsamen Menschen ist die Freude nun stark geschmälert, eben auch weil meine Gedanken nun bei den heimischen Menschen sind, die derzeit in Gefahr sind und um ihre Existenz bangen müssen. Ich hoffe alles Gute, dass das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht wird und niemand mehr zu Schaden kommt.