+++ Die Berber erreichten die Kanaren kurz nach den Römern als Kolonisten, nicht als Sklaven +++ Wirtschaft zahlt 1,8 Millionen an von Vulkanausbruch betroffene Unternehmen und Selbstständige +++ Santa Cruz de La Palma eröffnet neues Multifunktionales Freizeitzentrum +++
Die Berber erreichten die Kanaren kurz nach den Römern als Kolonisten, nicht als Sklaven
Die Berbervölker Nordafrikas erreichten die Kanarischen Inseln im ersten Jahrhundert nach Christus, kurz nach der Entdeckung durch die Römer. Sie kamen nicht als Deportierte oder Sklaven, sondern in einer groß angelegten Kolonisation, die sich über das gesamte Archipel erstreckte. Dies wirft die Frage auf, wer die Inseln in der Antike tatsächlich entdeckte – Phönizier, Karthager oder Römer – und ob sie sich dort niederließen oder nur auf der Durchreise waren.
Forscher der Universitäten von Las Palmas de Gran Canaria, La Laguna und Linköping in Schweden haben unter der Leitung von Jonathan Santana, veröffentlicht in der renommierten Zeitschrift „PNAS“, die Radiokarbon-Datierungen neu bewertet, um die Chronologie der ersten Besiedlung der Kanarischen Inseln präzise zu bestimmen. Dabei wurden unzuverlässige Datierungen von Kohleresten und Meeresschalen ausgeschlossen, um genauere Ergebnisse zu erzielen. Santana erklärt, dass die Ozeane so viel alten Kohlenstoff aus der Atmosphäre absorbieren, dass eine frisch gefangene Sardine in einer C14-Datierung fälschlicherweise 400 Jahre alt erscheinen würde.
Die Ergebnisse zeigen klar, dass die Besiedlung der Kanarischen Inseln erst in der Gemeinsamen Ära (CE, die Zeitrechnung nach Christi Geburt) stattfand, mit diesen Ankunftszeiten: Lanzarote (70-240), Teneriffa (155-385), El Hierro (170-330), La Palma (245-430), Fuerteventura (270-525), La Gomera (275-405) und Gran Canaria (490-530).
Interessanterweise überschneidet sich der Beginn dieser Besiedlung mit der nachgewiesenen römischen Präsenz auf dem Islote de Lobos im ersten Jahrhundert. Ob die Römer die Inseln tatsächlich kolonisierten oder nur deren Ressourcen punktuell ausbeuteten, bleibt umstritten. Einige Forscher vermuten, dass die Römer Berbergemeinschaften zur Ressourcennutzung auf die Inseln verlegten, während andere glauben, dass die Berber freiwillig aus Nordafrika auswanderten.
Das genetische Erbe der Berber in den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln deutet darauf hin, dass diese als Kolonisten und nicht als Exilierte oder Sklaven kamen. Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass die Berber, trotz ihrer maritimen Herkunft, nach der Besiedlung der Kanaren den Kontakt zwischen den Inseln und dem Festland verloren. Dies könnte daran liegen, dass Seefahrt in der Antike oft nur aus Notwendigkeit betrieben wurde und die Isolation kein Einzelfall war – ähnliche Phänomene gab es auch bei den Ureinwohnern von Hawaii.
Diese neuen Erkenntnisse, die unter der Leitung von Jonathan Santana gewonnen wurden, werfen ein faszinierendes Licht auf die Geschichte der ersten Besiedlung der Kanarischen Inseln und widerlegen die eurozentrische Annahme, dass die Berber ohne römische Hilfe nicht in der Lage gewesen wären, die Inseln zu erreichen.
Wirtschaft zahlt 1,8 Millionen an von Vulkanausbruch betroffene Unternehmen und Selbstständige
Die Abteilung für Wirtschaft, Industrie, Handel und Selbstständige der Regierung der Kanarischen Inseln hat am gestrigen Montag im Amtsblatt die Auszahlung von Nothilfen für Unternehmen und Selbstständige angekündigt, die vom Vulkanausbruch im September 2021 auf La Palma betroffen sind. Diese finanzielle Unterstützung, Teil der staatlichen Nothilfelinie "Volcán Isla de La Palma", soll wirtschaftliche Schäden durch den Stillstand der Geschäftstätigkeit abmildern. Die jüngste Resolution umfasst 1.867.074 Euro für das vierte Quartal 2023, womit die Gesamtzahlungen für das Jahr 2023 auf 9,3 Millionen Euro steigen.
Der Vizepräsident und Wirtschaftsminister, Manuel Domínguez, betonte, dass das Programm Unternehmen unterstützen soll, die aufgrund des Vulkanausbruchs schließen mussten, damit sie sich neu erfinden und weiter wirtschaftlich tätig sein können. Ergänzend dazu steht das Programm "La Palma se activa" mit weiteren fünf Millionen Euro bereit, um neue wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern oder bestehende zu modernisieren und zu erweitern.
Santa Cruz de La Palma eröffnet neues Multifunktionales Freizeitzentrum
Santa Cruz de La Palma hat am 1. Juli ein neues Multifunktionales Freizeitzentrum (COP) eröffnet, das der Öffentlichkeit nun moderne Sportanlagen bietet. Bürgermeister Asier Antona präsentierte die neuen Bereiche für Basketball, Hallenfußball sowie Lauf- und Skatebahnen. Diese Erweiterung soll das Angebot des Zentrums für den Sommer bereichern.
Die Anlagen umfassen zwei Basketballfelder, ein Hallenfußballfeld sowie eine Lauf- und Skatebahn. Die Einrichtungen sind von Montag bis Sonntag von 10:00 bis 14:00 Uhr sowie nachmittags von Sonntag bis Donnerstag von 16:00 bis 21:00 Uhr und freitags und samstags von 16:00 bis 22:00 Uhr geöffnet.
Antona betonte, dass das Zentrum eines der größten multidisziplinären Freizeiträume der Insel ist, das nicht nur Sport und Familienfreizeit bietet, sondern auch Großveranstaltungen ermöglicht. Ergänzt wird das Angebot in Kürze durch eine Calisthenics-Anlage und weitere Freizeitmöglichkeiten.
Das COP, das unter der Leitung von Stadtrat Juan José Cabrera realisiert wurde, hat sich seit der Eröffnung des Spielplatzes zu Weihnachten als beliebtes Projekt erwiesen und stärkt nun das Freizeit- und Sportangebot von Santa Cruz de La Palma erheblich.
Von La Palma 24
