+++ IAC und Fundación Canaria EST unterzeichnen Rahmenabkommen zum Bau des Europäischen Sonnenteleskops auf La Palma +++ Tazacorte setzt auf nachhaltigen Tauchtourismus mit dem Projekt „Mar y Lava“+++ Cabildo von La Palma bietet Schulung zur Herstellung von Bio-Düngemitteln an +++ Lösungen aus La Palma als Vorbild für den Wiederaufbau vulkanischer Gebiete +++
IAC und Fundación Canaria EST unterzeichnen Rahmenabkommen zum Bau des Europäischen Sonnenteleskops auf La Palma
Das Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) und die Fundación Canaria European Solar Telescope (EST-FC) haben am 4. Oktober ein Rahmenabkommen unterzeichnet, das den Bau des Europäischen Sonnenteleskops (EST) am Observatorium Roque de Los Muchachos auf La Palma voranbringen soll.
Dieses Projekt soll die Kanarischen Inseln als führenden Standort für die Sonnenforschung weltweit etablieren. Das EST, eines der leistungsfähigsten Teleskope zur Beobachtung der Sonne, wird Forschern ermöglichen, die physikalischen Prozesse auf der Sonne sowie deren Einfluss auf die Erde detailliert zu untersuchen.
Das Abkommen sieht eine enge Zusammenarbeit in Bereichen wie Forschung, technologische Entwicklung und Ausbildung vor. Beide Institutionen werden ihre Ressourcen und ihr Know-how bündeln, um den erfolgreichen Bau des Teleskops sicherzustellen. Zudem wird das EST die Innovationskraft und wirtschaftliche Entwicklung der Region stärken und Europa als internationalen Maßstab in der Sonnenforschung positionieren.
Für weitere Informationen können Sie den vollständigen Artikel auf der IAC-Website nachlesen.
Tazacorte setzt auf nachhaltigen Tauchtourismus mit dem Projekt „Mar y Lava“
Das Ayuntamiento von Tazacorte, vertreten durch den Stadtrat für Tourismus und Strände, David Ruiz, setzt mit dem Projekt „Mar y Lava“ gezielt auf die Förderung des Tauchtourismus im Ort. Vom 9. bis 13. Oktober finden im Hafen von Tazacorte zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten statt, die das Bewusstsein für den Schutz der Meeresumwelt stärken sollen.
Im Fokus der Veranstaltung steht der nachhaltige Tauchtourismus. Am Samstag, dem 12. Oktober, wird ein „Bautizo de buceo“ – ein Schnuppertauchgang – angeboten, der bereits aufgrund der hohen Nachfrage ausgebucht ist.
Ein besonderes Highlight bildet der lokale Unterwasser-Fotowettbewerb in La Bombilla, organisiert vom Club La Barqueta. Außerdem werden ein Kurzfilm zur Artenvielfalt in den Lava-Deltas des Tajogaite-Vulkans und eine Ausstellung zur Meeresfauna gezeigt. Ergänzend gibt es eine Präsentation zur sicheren Nutzung von Tauchausrüstungen.
„Wir möchten die touristischen Potenziale von Tazacorte optimal nutzen und den Tauchtourismus nachhaltig weiterentwickeln“, erklärt David Ruiz. „Unser Ziel ist es, Besucher anzuziehen, die die Schönheit unserer Unterwasserwelt schätzen und zugleich den natürlichen Lebensraum respektieren. Denn Tauchtourismus und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen, um sicherzustellen, dass diese einzigartigen Ressourcen auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.“
Cabildo von La Palma bietet Schulung zur Herstellung von Bio-Düngemitteln an
Die Fundación Canaria Centro Internacional de Agricultura Biológica (CIAB) des Cabildo Insular de La Palma organisiert eine praxisorientierte Fortbildung zum Thema „Bodenfruchtbarkeit und Bodenbiologie“, die von dem renommierten Landwirt und Agroökologie-Experten Paco Reyes geleitet wird. Der Kurs vermittelt Techniken zur Herstellung nachhaltiger Bio-Düngemittel und ökologischer Präparate, darunter Netzmittel aus Kaliumseife, flüssigem Schwefel, Kaliumhumat, flüssigem Harnstoff sowie der Vermehrung einheimischer Mikroorganismen.
Die Schulung, die an vier Montagen im Oktober auf der Finca Peruco Agrícola in Los Llanos de Aridane stattfindet, war bereits nach wenigen Stunden ausgebucht. Aufgrund der großen Nachfrage wird eine zweite Ausgabe organisiert.
Alberto Paz, der zuständige Inselrat, betont die Bedeutung solcher Schulungen für die nachhaltige Landwirtschaft und den Umweltschutz: „Durch die lokale Herstellung von Bio-Düngemitteln fördern wir nicht nur die Gesundheit unserer Böden, sondern auch die Resilienz unserer Kulturen und reduzieren die Abhängigkeit von importierten chemischen Produkten.“
Die Teilnehmerzahl für die zweite Kursausgabe ist begrenzt. Interessierte können sich telefonisch unter (0034) 922 42 82 52 anmelden.
Lösungen aus La Palma als Vorbild für den Wiederaufbau vulkanischer Gebiete
Der Wiederaufbauprozess auf La Palma nach dem Vulkanausbruch des Tajogaite hat innovative geotechnische Ingenieurslösungen hervorgebracht, die weltweit erstmalig angewendet wurden. Dies bestätigt eine neue wissenschaftliche Studie des Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN), die unter der Leitung von Dr. Luis González de Vallejo, Direktor des Bereichs Geologische Risiken des INVOLCAN und emeritierter Professor der Universität Complutense de Madrid (UCM), durchgeführt wurde. An der Studie waren auch Wissenschaftler der Universität Hawaii (USA), des Instituto Geológico y Minero de España (IGME-CSIC), des Instituto Tecnológico y de Energías Renovables (ITER), der Universität La Laguna (ULL) sowie der kanarischen Regierung beteiligt.
Die in der Fachzeitschrift Geohazards veröffentlichte Studie beschreibt die Entwicklung geologischer Ingenieurslösungen, die den Bau von Straßen und die Wiederherstellung von Siedlungen und landwirtschaftlichen Flächen auf noch heißen Lavaströmen ermöglichen.
Nach dem Ende der Eruption wurden thermische, geologische und geotechnische Untersuchungen durchgeführt, um die Planung des Wiederaufbaus voranzutreiben. Die Hauptziele lagen in der Erschließung von Wegen durch heiße Lavafelder, dem Bau neuer städtischer Siedlungen und der Wiederherstellung landwirtschaftlicher Flächen. Um die Abkühlungsraten der Lava zu berechnen, entwickelten die Forscher zwei physikalische Modelle, die auf thermischen und geotechnischen Daten basierten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Abkühlungsdauer der Lava in einigen Bereichen die praktischen Zeitrahmen für den Wiederaufbau überschreitet.
Die in La Palma angewandten Lösungen, die erstmals unter extremen geologischen Bedingungen umgesetzt wurden, sind wegweisend und könnten auch in anderen vulkanischen Regionen angewendet werden, um Risiken für Infrastrukturen und Siedlungen zu minimieren. Die vollständige Studie können Sie hier lesen(MDPI).
Von La Palma 24