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+++ Tazacorte: Erste Wege zu verschütteten Fincas wieder hergestellt +++ Homeoffice-Trend erreicht Kanaren nur zögerlich +++ Nueva Canarias fordert Reaktivierung der Wasserkommission in Santa Cruz +++
Tazacorte: Erste Wege zu verschütteten Fincas wieder hergestellt

© Heidrun Schumann
In Tazacorte schreitet der Wiederaufbau der landwirtschaftlichen Infrastruktur voran. Acht von insgesamt 42 geplanten Zugangswegen zu Flächen, die 2021 vom Vulkan begraben wurden, sind inzwischen fertiggestellt – darunter Verbindungen wie La Veta–Los Palacios, El Corujo, La Bermeja–Los Burros, Las Norias, der Barranco Taparratana sowie das Gebiet um San Isidro, wo bereits erste Anzeichen erneuter landwirtschaftlicher Nutzung sichtbar sind.
Die Maßnahmen, die zu 50 % vom spanischen Staat finanziert werden, umfassen neben der Wiederherstellung der Wege auch die Instandsetzung der Bewässerungssysteme – entscheidend für die Versorgung in Corujo, Las Norias und Cabrejas.
Bürgermeister Manuel González ruft dazu auf, die wieder zugänglichen Flächen zu nutzen – in der Hoffnung, dass mit den ersten aktiven Fincas auch andere Landwirte zurückkehren. In Tazacorte war vor allem die Landwirtschaft von der Eruption betroffen – insbesondere der Bananenanbau, der nach wie vor ein zentraler Wirtschaftsfaktor der Gemeinde ist.
Homeoffice-Trend erreicht Kanaren nur zögerlich

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Während Homeoffice in vielen Regionen Spaniens weiter an Bedeutung gewinnt, bleibt es auf den Kanarischen Inseln eher die Ausnahme. Laut aktuellen Daten des INE (Instituto Nacional de Estadística) arbeiteten Ende 2024 nur 8,2 % der Beschäftigten auf den Inseln regelmäßig oder gelegentlich von zu Hause – weit unter dem landesweiten Durchschnitt von 14,6 %.
Spitzenreiter ist die Region Madrid mit 25,9 %, gefolgt von Katalonien und der Comunidad Valenciana. Neben den Kanaren gehören auch La Rioja, Navarra und Kastilien und León zu den Schlusslichtern in Sachen flexibles Arbeiten.
Trotz eines Rückgangs seit den Pandemie-Höchstständen zeigt der Trend auf nationaler Ebene wieder nach oben – allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. Vor 2020 nutzten weniger als 5 % der Spanier regelmäßig das Homeoffice. Heute will laut dem aktuellen Workmonitor-Bericht von Randstad mehr als jeder Dritte lieber weniger verdienen, wenn dafür die Work-Life-Balance stimmt. Fast die Hälfte würde sogar kündigen, sollte der Job kein Privatleben zulassen.
Nueva Canarias fordert Reaktivierung der Wasserkommission in Santa Cruz

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Seit sechs Jahren liegt sie brach – jetzt fordert die kommunale Oppositionspartei Nueva Canarias die Reaktivierung der städtischen Wasserkommission, der Mesa por el Agua. Das Gremium wurde 2018 ins Leben gerufen, um nachhaltige Maßnahmen gegen Wasserverschwendung und zur Anpassung an den Klimawandel in Santa Cruz de La Palma zu entwickeln. Doch nach einem einzigen Treffen mit Vertreter:innen aller politischen Kräfte, des Inselwasserrats und der Konzessionsfirma Canaragua blieb es still.
Geplant waren etwa die Umstellung auf trockenresistente Bepflanzung im Stadtgebiet und Wasserbildungsprojekte an Schulen – doch geblieben ist es bei Absichtserklärungen.
Anlässlich des Weltwassertags erinnert Nueva Canarias daran, dass die Herausforderungen heute dringlicher sind denn je: Dürre, Klimawandel und wachsender Druck auf die Wasserversorgung erfordern entschiedenes Handeln. Gemeinderätin Maeve Sanjuán kritisiert die Untätigkeit der Stadtverwaltung: „Wir wissen nicht einmal, wie es um unsere Brunnen und Galerien steht.“
Mit der Wiederbelebung der Kommission soll nun ein Neustart gelingen – nicht nur, um alte Versprechen einzulösen, sondern um neue Strategien für eine verlässliche Wasserversorgung in der Gemeinde zu entwickeln.
Von La Palma 24