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Mit der Zeit gehen heißt noch lange nicht: wissen, wohin
Peter Maiwald

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La Palma: Pläne für Nord-West-Trasse mit Brücke und Tunnel

La Palma 24 | 20.09.2013 | 1 | Diesen Artikel teilen

Schneller in den Norden über die "Todesangst-Brücke"

Eine Autotour vom Westen in den Norden La Palmas kostet eine Menge Zeit. Urlauber nehmen das klaglos in Kauf, denn sie brauchen nicht auf die Uhr zu schauen und können unterwegs die schöne Landschaft genießen. Palmeros und Inselresidenten, die die Strecke aus beruflichen Gründen bewältigen müssen, finden den Zeitaufwand weniger amüsant. Aus diesem Grund wird seit langem über eine schnellere Nord-West-Verbindung diskutiert. Die Pläne dafür liegen jetzt vor.Die Fahrt von der rund 300 Meter über dem Meer gelegenen Stadt Los Llanos in den Norden ist lang und beschwerlich: Zuerst geht´s auf null Meter hinunter ans Meer in den Hafen von Tazacorte, dann muss man wieder 500 Höhenmeter bergauf zum El Time kurven, und danach führt eine kurvenreiche Strecke schluchtauf-schluchtab in die Ortschaften des Nordens. Dies ist den kanarischen Verkehrsplanern schon lange ein Dorn im Auge. Die Lösung: Eine Brücke über den Barranco de Las Angustias. 

Die geplante Brücke über den "Barranco de Las Angustias". Fotomontage: Gobierno de Canarias

870 Meter lang würde das Viadukt vom östlichen Los-Llanos-Stadtteil Los Barros aus die „Schlucht der Todesängste“ überspannen. Auf der Nordseite soll die Brücke bei Amagar in einen Tunnel münden, der unterm El Time durchführt und in La Punta endet. „Damit verkürzt sich die Strecke von Los Llanos nach La Punta von 10 auf 4 Kilometer“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kanarischen Regierung. Die Fahrzeit betrüge dann statt bisher 13 nur noch 2 Minuten.

Die "Puente de Las Angustias" soll in einen Tunnel unterm El Time münden. Fotomontage: Gobierno de Canarias

Doch damit nicht genug. Um die Nord-West-Trasse noch attraktiver zu machen, sehen die Pläne ein paar weitere „Brückchen“ vor. Die sollen die Barrancos Los Gomeros, La Tahona, La Baranda und Garomé unter sich liegen lassen. Das würde die Fahrt nach Tijarafe von bisher 30 auf 8 Minuten beschleunigen - Puntagorda wäre in nur noch 15 statt den bisherigen 45 Autominuten von Los Llanos aus zu erreichen. Klingt alles wunderbar, ist aber vorläufig eine Vision. Grund: Noch weiß niemand, wie die nach der Ausschreibung geschätzten Kosten in Höhe von 100 bis 130 Millionen Euro finanziert werden sollen – 40 bis 60 Prozent verschlänge allein das Viadukt. Kein Finanzierungsplan – kein Zeitplan. Also freuen sich alle vorläufig an den schönen Entwürfen; „Die Schrägseilbrücke wird die höchste Baustelle Spaniens sein“, so die Planer. Mehr als 240 Meter soll sie über der „Schlucht der Todesängste“ aufragen – so hoch wie das höchste Gebäude Spaniens, dem Torre del Cajamadrid in Madrid. Und weil neben der Fahrbahnspur Fußwege verlaufen sollen, können sich auch die Wanderer der Zukunft freuen. Grund: Von der Puente de Las Angustias aus können sie – vielleicht irgendwann mal – einen traumhaften Blick in die berühmte Caldera de Taburiente werfen.

Blick von unten zur "höchsten Baustelle Spaniens". Fotomontage: Gobierno de Canarias

Von La Palma 24

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