La Palma-Teneriffa: Die Reise zur Untersuchung in die Uniklinik
Leitfaden in Sachen Termine, Papiere und mehr
Wer auf La Palma lebt und sozialversichert ist, steuert im Krankheitsfall zunächst seinen Hausarzt in einem Centro Salud an. Gestaltet sich die Sache komplizierter, überweist der den Patienten an den entsprechenden Facharzt im Hospital General im Osten der Insel. Doch selbst hier sind nicht alle Untersuchungen und Behandlungen möglich. Deshalb werden viele Patienten in die besser ausgestatteten Krankenhäuser auf den großen Kanareninseln überstellt. Das La Palma 24-Journal begleitete einen Freund auf dem Weg in die Universitätsklinik auf Teneriffa im Mai 2018. Diese Reise hatten wir bereits vor vier Jahren in einem Artikel beschrieben, inzwischen hat sich jedoch allerhand geändert.
Schritt 1 - BEIM ARZT: Der Facharzt im Hospital General auf La Palma beantragt via Computer einen Termin mit der gewünschten medizinischen Abteilung in der Clinica Universitaria in Santa Cruz de Tenerife. Der Facharzt erklärt dem Patienten, dass er telefonisch benachrichtigt wird. Tatsächlich kommt der Anruf von der Universitätsklinik, Abteilung Nuklearmedizin, schon wenige Tage später, wobei der Patient Termin und Uhrzeit erhält.Schritt 2 - DIE ÜBERWEISUNG: Patienten dürfen mit einer Begleitperson zu den medizinischen Untersuchungen auf die anderen Inseln reisen. Die Papiere dafür beantragt man entweder im Traslado-Bereich im Hospital General auf La Palma oder im Centro Salud, bei dem man seinen Hausarzt hat. Dort sind sowohl für den Patienten als auch für die Begleitperson das NIE-Nummer-Dokument vorzulegen. Der Traslado-Schalter im Krankenhaus befindet sich im Erdgeschoss in der zweiten, hinteren Eingangszone. In unserem Fall findet die Dame am Traslado-Schalter im Hospital nach dem Vorzeigen der Dokumente den telefonisch von der Uniklinik auf Teneriffa erhaltenen Termin auf Anhieb in ihrem Ordner. Nun muss man das Reisebüro angeben, in dem man die Passage mit dem Flugzeug oder dem Schiff nach Teneriffa buchen will. Daraufhin fertigt die Dame die Überweisung aus und aktiviert im Computer die Bono genannte Reisebestätigung. Die Überweisung legt man anschließend im Reisebüro vor und bewahrt sie zur späteren Vorlage in der Uniklinik auf. Achtung: Nach Auskunft im Krankenhaus auf La Palma können die Papiere am Traslado-Schalter maximal zwei Wochen vor dem angegebenen Termin ausgestellt werden - in den Centros Salud sei dies auch früher möglich. Unser Tipp: Der Andrang am Traslado-Schalter ist immer groß. Deshalb muss man eine Nummer ziehen – allerdings ist das nur von 8 bis 11 Uhr möglich. Unsere Erfahrung: Wir waren gegen 10.30 Uhr dort und mussten knapp zwei Stunden warten. Es empfiehlt sich nicht, die Wartezeit mit Spaziergängen oder ähnlichem zu überbrücken, da es ab und zu schnell weitergeht; manchmal dauert die Bearbeitung einer Nummer allerdings eine gefühlte Ewigkeit – man kann nicht kalkulieren, wann man drankommt.Schritt 3 - ÜBERNACHTUNGEN & ZUSCHÜSSE: Wir empfehlen, nun im Bereich Atención al Paciente im Hospital General auf La Palma vorbeizuschauen. Hier gibt es Infos für Patienten, die mehr als einen Tag auf den großen Inseln untersucht oder behandelt werden. Die freundlichen Damen haben Zettel mit Wegbeschreibungen und Telefonnummern für Apartments vorrätig, von denen aus die Kliniken fußläufig erreicht werden können. Selbstverständlich kann man auch ein Hotel seiner Wahl buchen - in Santa Cruz de Tenerife gibt es zentrumsnah Herbergen der veschiedensten Kategorien, und die Fahrt zur Uniklinik mit dem Taxi kostet von der City aus circa zehn Euro. Erstattet werden vom Servicio Canario de Salud rund 30 Euro pro Nacht, außerdem gibt es für längere Aufenthalte Verpflegungszuschüsse in Höhe von circa 20 Euro pro Tag - Quittungen aufbewahren! Diese Spesenabrechnung kann allerdings erst nach der Rückkehr bei der Dirección de Área der Seguridad Social in Santa Cruz, Avenida El Puente 48, eingereicht werden. Die Formulare dazu halten die Damen im Atención al Paciente-Bereich im Hospital von La Palma bereit. Die Rückerstattungen werden aufs Konto des Patienten überwiesen.Schritt 4 - IM REISEBÜRO: Nun geht es ins Reisebüro. Möglich ist die Bono-finanzierte Passage für den Patienten und eine Begleitperson mit dem Flugzeug oder dem Schiff - man hat die Wahl. Man muss die Reise auch nicht an einem Tag abwickeln: Wir buchten die Hinfahrt am Monag und die Rückfahrt am Mittwoch mit der Fähre. Wer sein Auto mitnehmen will, muss diesen Anteil an der Überfahrt mit dem Schiff allerdings selbst bezahlen und im Reisebüro die Wagenpapiere vorlegen. Das ist jedoch nicht teuer: Wir setzten mit dem Auto mit der Reederei Armas nach Teneriffa über - unser Eigenanteil an der Rechnung betrug nur 4,80 Euro, weil wir als Residenten den 75-Prozent-Rabatt erhielten. Armas deshalb, weil wir montags fahren mussten, und die schnellere Fred Olsen-Fähre an diesem Tag nur im Sommer morgens von La Palma nach Teneriffa geht. Neu - egal ob man mit dem Schiff oder dem Flugzeug reist: Im Gegensatz zu früher muss man die über den Bono getragenen Kosten im Reisebüro nicht mehr vorstrecken und nachträglich die Rückerstattung beantragen. Die Reisebüros wickeln die Ticketkosten inzwischen direkt mit der Seguridad Social ab.Schritt 5 - DIE REISE: Mit den Tickets aus dem Reisebüro gingen wir im Hafen sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückreise zuerst an den Schalter der Reederei, um eine Bordkarte zu holen! Dabei muss, falls wie in unserem Fall Residentenrabatt gewährt wurde, die Residencia vorgelegt werden; außerdem werden die Pässe verlangt. Durch die Vorabbuchung im Reisebüro erübrigt sich allerdings das Mitführen des Certificado de Residencia para el Viaje - diese aktuelle und immer nur ein halbes Jahr gültige Wohnsitzbestätigung für Reisen muss gezeigt werden, wenn man in den Genuss eines Tickets mit Residentenrabatt kommen will. Wer sich fürs Fliegen entscheidet, hat nach seiner Ankunft auf dem Teneriffa-Nordflughafen noch den Weg zur Uniklinik vor sich. Der Servicio Canario de Salud bezahlt - eigentlich - nur die Fahrt mit dem Bus vom Flughafen zum Krankenhaus und zurück. Nach Auskunft im Hospital General auf La Palma werden allerdings auch Taxiskosten ersetzt, wenn der Termin in der Uniklinik zum Beispiel so früh liegt, dass man ihn mit dem Bus nicht schaffen würde. Das heißt, man muss sich im Taxi eine Quittung geben lassen und später versuchen, ob sie die Seguridad Social akzeptiert (siehe Schritt 3). Die aktuellen Busfahrpläne halten übrigens die Damen im Krankenhaus von La Palma am Traslado-Schalter und in der Atención al Paciente bereit.Schritt 6: DIE UNTERSUCHUNG. In unserem Fall musste der Patient zur Untersuchung in die Nuklear-Medizin der Uniklinik auf Teneriffa. Im Eingangsbereich findet sich ein Auskunftsschalter, an dem uns eine freundliche Dame den Weg ins zweite Untergeschoss erklärte. Bei Untersuchungen dieser Art erhält man einen Termin am frühen Morgen. Grund: Zuerst wird dem Patienten ein Kontrastmittel injiziert, dann wird er wieder weggeschickt und erhält einen weiteren Termin gegen Mittag. Wir haben uns die Wartezeit mit einem Ausflug ins oberhalb von Santa Cruz gelegene Studentenstädtchen La Laguna vertrieben. Unser Auto hatten wir im Parkhaus der Uniklinik abgestellt und konnten einfach losfahren. Ansonsten warten direkt vorm Haupteingang des Krankenhauses Taxis, die für die Strecke nach La Laguna circa fünf Euro kosten.Schritt 7 - WIEDER AUF LA PALMA: Unser Patient hat im Gegensatz zum Termin vor vier Jahren bei der Untersuchung in der Uni-Klinik auf Teneriffa keine Papiere erhalten, die bei der ersten Reise binnen fünf Tagen im Hospital General auf La Palma vorzulegen waren. Diesmal bekamen wir nur die Info, dass das alles über Computer läuft und circa zwei Wochen dauere. Bei der Rückkehr nach La Palma haben wir im Hospital General am Schalter im Eingangsbereich einen Termin beim behandelnden Facharzt zur Besprechung der Ergebnisse aus Teneriffa beantragt - für diesen Schritt hatte uns dieser einen Zettel mitgegeben.Wir hoffen, dem einen oder der anderen mit unseren Erfahrungen weiterhelfen zu können. Wir weisen aber wie im Vorspann nochmals darauf hin, dass wir diese Reise im Frühjahr 2018 unternommen haben! Das heißt, die Bestimmungen und Ticket-Regeln können sich immer wieder ändern. Unser Artikel soll ein Leitfaden sein, der einen Überblick verschafft. Last but not least unser persönlicher Kommentar: Wir sind bei diesen Krankheits-Reisen immer unter dem Motto "Mach das Beste daraus" unterwegs. Deshalb nahmen wir selbst die langsame Fähre in Kauf, Hauptsache wir hatten ein Auto dabei, konnten noch ein bisschen Teneriffa erkunden und das eine oder andere einkaufen. Zwei Tipps von uns für alle, die in Los Cristianos auf die Fähre warten müssen: Verlässt man den Hafen, liegt an der aufsteigenden Straße gleich oben rechts an der Kreuzung ein original kanarisches Restaurant mit kleiner Terrasse, wo es super Tapas gibt und auch die Einheimischen sitzen - eine Rarität im touristischen Los Cristianos. Dieses Jahr haben wir außerdem das "El Pincho" entdeckt: Dieses Lokal findet man, wenn man vom Parkplatz am Hafen direkt rechts an den Fischerbooten vorbei geht und anschließend links durch den kleinen Tunnel ein kurzes Stück die lange Strandpromenade entlanggeht. Nach circa 50 Metern weist ein kleines Schild den Weg hinauf zum "El Pincho", denn es befindet sich im "ersten Stock". Auf der Terrasse genießt man leckere Tapas, den Blick aufs Meer und die besondere Athmosphäre in dieser Bar: Die Chefin und ihr Personal bieten einen tollen Service und kommen mehrsprachig mit allen Gästen ins Gespräch - man fühlt sich gleich wie zuhause. Auch der Guide "Vámanos de Tapas" hat dieses Gasthaus aufgenommen.Von La Palma 24