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Es gibt nur zwei Weisen die Welt zu betrachten: Entweder man glaubt, dass nichts auf der Welt ein Wunder sei, oder aber, dass es nichts als Wunder gibt
Albert Einstein

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La Palma Wein: Neue Serie – Experten testen Bodegas

La Palma 24 | 04.10.2019 | 1 | Diesen Artikel teilen

Gaby-Hartmut-Titel

Gaby und Hartmut auf La-Palma-Wein-Tour:

Wohl bei fast jedem La Palma-Urlauber über 18 Jahren schwappt früher oder später mal ein Weinchen von der Insel im Glas, und die meisten finden den Vino „ganz lecker“. Ab und zu gibt es jedoch auch Inselgäste, die die Rebsäfte der Isla Bonita fachmännisch über den Gaumen rinnen lassen. Zwei von ihnen waren kürzlich vor Ort: Gaby Koch und Hartmut Berndt aus Frankfurt statteten Bodegas auf der Isla Bonita einen Besuch ab und stellen ihre Eindrücke dem La Palma 24-Journal nun in Form einer Folge von Gastbeiträgen zur Verfügung. Weil Kritik ohne Punkte nicht viel sagt, haben die beiden dazu das 20-Punkte Bewertungssystem mit 0,5-Punkte-Schritten gewählt. Und damit unsere Leser wissen, wer da lobt und tadelt, fühlen wir Gaby und Hartmut zum Serienstart mal auf den Weinzahn.

 

Hola Ihr beiden, vielen Dank erstmal, dass Ihr Euer Know-how unseren am La Palma-Wein interessierten Lesern durch Eure Urlaubsbeiträge weitergeben wollt. Gaby, erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Background als Weinkennerin!
Der renommierte Weinguide Gault & Millau: Gaby und Hartmut

WeinGuide Gault & Millau: Gaby und Hartmut arbeiten für die deutsche Ausgabe des renommierten Weinführers. Foto: Gault & Millau

Gaby: Nun, ich habe irgendwann mal entdeckt, dass ich ein Gespür für die Kombination Wein und Essen habe. Aus dieser Leidenschaft heraus besuchte ich dann entsprechende Seminare bei der Deutschen Wein- und Sommelierschule Koblenz, und ein paar Jahre später begann ich das Studium zur Weinakademikerin beim Wines and Spirits Educational Trust, wo ich demnächst mein Diplom machen werde. Diese Ausbildung zielt nicht wie die des Sommeliers auf die Gastronomie ab, sondern eher auf den Handel. Es geht darum, dass man die Weine der Welt kennt und deren Qualität einschätzen und vergleichen lernt. Das WSET-Studium wiederum hat mich zum Verkosten und Schreiben für den Gault & Millau gebracht...... was ist der Gault & Millau?Gaby: Das ist ein international bedeutender Weinführer, den es in mehreren Ländern mit einer nationalen Ausgabe gibt. Jedes Jahr im November erscheint eine Neuauflage dieses Buchs, wobei unsere deutschen Gault & Millau-Teams jährlich circa 1.000 Weingüter besuchen und dabei mehr als 12.000 Weine aufs Neue verkosten und bepunkten. Neben dem WeinGuide gibt es auch den Gault & Millau-Restaurantguide. Hartmut und ich sind beim WeinGuide im Bereich Rheingau unterwegs.Hartmut, wann hat Dich die Leidenschaft fürs Önologische gepackt?
Hartmut Berndt: Weinzahn und La Palma-Fan “arbeitet” auch im Urlaub in Form von Bodegabesuchen. Foto: La Palma 24

Hartmut Berndt: Weinzahn und La Palma-Fan “arbeitet” auch im Urlaub in Form von Bodegabesuchen - vier Weinkeller auf der Isla Bonita und ihre Rebsäfte haben er und Gaby jetzt mit önologischen Argusaugen unter die Lupe genommen. Foto: La Palma 24

Hartmut: Ich sammle seit vielen Jahren Weine mit starkem Schwerpunkt auf französichem Rotwein. Weitergebildet habe ich mich auf Messen und Weinverkostungen, bei einem Treffen im Frankfurter Weinkreis habe ich auch vor fünf Jahren meine Lebenspartnerin Gaby kennengelernt. Seit vier Jahren verkoste ich im Gault & Millau-Team den Bereich Rheingau. Hierbei muss man sagen, dass wir extrem konservativ bewerten und in der Regel deutlich unter den international renommierten Weinkritikern bleiben, die sich gegenseitig mit einer Inflation von 90-und-mehr-Punkte-Weinen überbieten. Wenn wir beim Gault & Millau 88 oder 89 Punkte geben, dann ist dann ein wirklich sehr guter Wein, ab 90 Punkten beginnt die sehr dünn besetzte Spitze. Im Blick hierauf ist es mir und Gaby wichtig, dass unsere La Palma- Punktevergabe mit unserem Job beim Gault & Millau absolut nichts zu tun hat, deshalb auch der Verzicht auf die 100-Punkte-Skala und die Wahl der 20-Punkte-Bewertung. Die Benotungen für die Weine der Bodegas auf der Insel spiegeln sozusagen unsere Urlaubseindrücke wider, und die Beiträge im La Palma 24-Journal machen wir aus Spaß an der Freud (lacht).
Gaby Koch:

Gaby Koch: Studiert Weinakademikerin beim Wines and Spirits Educational Trust und macht demnächst ihr Diplom. Foto. La Palma 24

Offensichtlich habt Ihr Spaß gehabt bei Eurer Tour-de-La-Palma... Ohne die Bewertungen vorwegzunehmen: Wie beurteilt Ihr die Vinos der Insel ganz allgemein?Gaby: Es gibt noch viel Potenzial, wir haben aber spannende Sachen entdeckt. Die Weine, die wir verkostet haben, spielen noch nicht in der Topp-Liga mit. Aber wir haben Winzer getroffen, die sehr ehrgeizig sind und sich international präsentieren, um in die höheren Ränge aufzusteigen. Wir hoffen, dass noch mehr junge Weingärtner auf La Palma den Mut finden, die harte Arbeit anzunehmen und sich auf die Qualiltät und die Besonderheiten, die die Insel zu bieten hat, einzulassen. Uns ist klar, dass die Steillagen im Norden oder die Lavafelder im Süden harte Handarbeit erfordern, und hier nicht das schnelle Geld zu verdienen ist. Aber gerade diese Besonderheiten sind nicht austauschbar im Blick auf andere Weinregionen der Welt.
Weine auf La Palma: Nach Ansicht von

Weinbau auf La Palma: Nach Ansicht von Hartmut  sind gerade die Steillagen im Norden und die Lavafelder im Süden Besonderheiten, die im Blick auf andere Weinregionen der Welt nicht austauschbar sind. Foto: DO-Kontrollrat

Hartmut: Meiner Ansicht nach sind die Weine auf La Palma insgesamt sehr gefällig gemacht und kommen oft sehr fruchtig und voluminös daher. Mir gefallen die weißen von der Tendenz her besser. Ein Vorteil der hiesigen Winzer sind die teils uralten Rebstöcke mit geringen Erträgen. Zum Vergleich: In anderen Teilen der Welt versucht man oft mühevoll, die Qualität durch Ertragsreduzierung hinzubekommen. Die manchmal 50 bis 80 Jahre alten Reben auf La Palma bringen dagegen natürlich schon von vornherein eine große Komplexität in den Weinen, die man dann  im Keller noch behutsam ausbauen und in die Flasche bringen muss.Hartmut, Du vergleichst die Vinos de La Palma mit der ganzen Welt. Wieweit bist Du denn schon auf dem Globus rumgekommen?Hartmut: Gaby und ich urlauben natürlich zumeist in Ländern, wo Wein angebaut wird. Jedes Jahr verbringen wir mindestens einmal eine Woche in Frankreich. Im Winter fliegen wir regelmäßig in die südliche Hemisphäre – etwa nach Südafrika, Chile oder Argentinien. Und natürlich waren wir schon in Spanien und Italien. Die österreichischen Weine kenne ich sehr gut, weil ich dort studiert habe.Apropos Studium: Lebt Ihr von Euren Wein-Expertisen?Gaby: Nein, das ist nur ein im Wesentlichen unbezahlter Nebenberuf. Ich arbeite als Office-Managerin bei einer Investment-Bank in Frankfurt und Hartmut ist international tätiger Unternehmensberater bei einer der vier weltweit größten Beratungsfirmen.Was hat Euch eigentlich auf die Idee eines Urlaubs auf La Palma gebracht? War es der Wein?
Tagalguén

Tagalguén: Mit diesen Vinos startet die Weinproben-Serie. Foto: Gaby und Hartmut

Gaby: Auch – aber in erster Linie besuche ich meine Schwester und ihren Lebenspartner, die auf der Insel leben. Die beiden haben uns auch auf unserer Bodega-Tour begleitet, denn wir sprechen kaum Spanisch und waren froh, unsere privaten Übersetzer dabei zu haben.Welche Bodegas habt ihr besucht?Gaby: Wir haben in Garafía den El Níspero in den Bodegas Eufrosina Pérez Rodríguez verkostet und die Weine Tagalguén der Bodega Juan Jesús Pérez y Adrián. Außerdem probierten wir Vega Norte-Vinos in Tijarafe bei den SAT-Bodegas Noroeste de La Palma. Im Süden waren wir zu Gast in der Bodega Juan Matías Torres Pérez und haben die Matías i Torres-Kreationen gekostet. Diese vier Weingüter habe ich auch schon 2013 besucht, sodass ich eine gewisse Entwicklung beobachten kann und die Verkostungsergebnisse beider Besuche zusammenfasse.Das sind alles Bodegas, die dem Kontrollrat der Kellereien mit dem Denominación Orígen-Ursprungssiegel La Palma angehören. War die DO-Tour beabsichtigt?Hartmut: Nein, das war Zufall. Wenn wir wieder auf die Insel kommen, wollen wir weitere Bodegas besuchen, das können auch solche sein, die dem Kontrollrat nicht angehören.Vielen Dank erstmals Euch beiden für die Infos und natürlich für Eure Beiträge, die Ihr dem La Palma 24-Journal zur Verfügung stellt!Hier geht es zum ersten Bericht der Weinreise von Gaby und Hartmut aus der Bodega Juan Jesús Pérez y Adrián - klicken.

Von La Palma 24

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1 Comment

  1. Karin Reinhardt, Todoque says:

    Sehr interessant, bleibe dran. Mich interessiert noch der Aspekt der Ökologie. Gibt es denn auf der Insel keinen biologischen An- und Ausbau?

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