Wie wird der La Palma Wein 2017?
Sehr früh im Vergleich zu anderen Jahren hat am gestrigen Dienstag, 2. August 2017, die Weinlese in Hoyo de Mazo begonnen. Eva María Hernández, Geschäftsführerin des Kontrollrats für Vinos mit dem Ursprungssiegel Denominación de Origen La Palma, gibt Ausblicke auf den neuen Jahrgang.
Eva, welche Erwartungen hat der Consejo Regulador im Blick auf den Jahrgang 2017 der DO-Weine auf La Palma?Eva Hernández: Das Wetter hat es mit den Winzern gut gemeint: Der Winter war regenreich und kalt und der Frühling warm, obwohl der Calimastaub und der damit verbundene Anstieg der Temperatur und Luftfeuchtigkeit der vergangenen Wochen die Lage in einigen Gebieten kompliziert hat. Wünschenswert wäre in den kommenden Sommerwochen, dass die Temperatur konstant bleibt und die Luftfeuchte sinkt.2016 brach die Erntemenge wegen des vorangegangenen warmen und trockenen Winters auf nur 773.000 Kilo ein - 2015 hatten die DO-Winzer auf La Palma noch rund 1,4 Millionen Kilo Trauben gelesen. Welche Erwartungen hat der Kontrollrat für 2017?Eva Hernández: Wenn kein zerstörerischer Regen dazwischenkommt, werden wir 2017 voraussichtlich mehr als die jährliche Durchschnittsmenge der letzten zehn Jahre, die bei einer Million Kilo liegt, in die Kellereien bringen.Wann beginnt die Lese 2017?Eva Hernández: Auf La Palma muss man immer die unterschiedlichen Lagen berücksichtigen – die Weinberge sind auf 587 Hektar von Süden nach Norden ab 200 bis zu 1.400 Metern über dem Meer angelegt. Dies erzeugt eine Vielzahl von Mikroklimata, und dazu kommt die große Menge der verschiedenen angebauten Rebsorten. Deshalb können wir normalerweise in der ersten Augusthälfte mit der Lese in der Zone von Hoyo de Mazo beginnen - dieses Jahr ging es gestern los, das letzte Mal hatten wir so früh im Jahr 2006 begonnen. Die Erntezeit geht erst in den letzten Oktobertagen im Norden mit dem Einbringen der Listán Prieto-Trauben oder den Trauben für den Süßwein Malvasía in Fuencaliente zu Ende. Es kam sogar schon vor, dass die letzten Trauben erst im November eingefahren werden konnten – alles hängt vom Wetter ab. Auf La Palma haben wir die längste Ernteperiode in Europa. Der Waldbrand im August 2016 hat die Winzer im Süden von La Palma schwer getroffen. Spielt diese Katastrophe auch dieses Jahr noch eine Rolle?Eva Hernández: Ja, einige Weinberge in dieser Region sind noch nicht wiederhergestellt. Das liegt aber vor allem an den Regenfällen im Winter: Das Feuer hat die Bodengewächse in den Rebgärten vernichtet, und das Regenwasser rutscht auf der von Asche bedeckten Erde ab, schleppt noch vorhandene Pflanzen mit und erzeugt Gräben auf manchen Parzellen. Allerdings muss man beachten, dass ein Weinberg auch eine bedeutende Funktion als Feuerschneise hat, und dass die Rebstöcke nur selten so verbrennen, dass sie sich nicht mehr erholen. Deshalb beeinträchtigen die Schäden durch die Flammen normalerweise nur die Ernte im Jahr des Brandes. Eva, kann man schon etwas im Blick auf die Qualität des Jahrgangs 2017 der DO-Weine auf La Palma sagen?Eva Hernández: Wir haben dazu in jedem Jahr sehr strenge Vorgaben. Die 18 Bodegas in unserem Verband unterwerfen sich einem Qualitäts-Kontrollsystem, angefangen bei den Trauben, die in die Kellereien gebracht werden über Laboranalysen bis hin zu Verkostungen durch Experten nach der Abfüllung. Nur Bodegas, deren Weine die vorgegebenen Parameter erfüllen, dürfen sich das Etikett Denominación Orígen de La Palma auf die Flaschen kleben.Vielen Dank für die Infos, Eva! Wir drücken die Daumen, dass der Wettergott den palmerischen Viticultores in den letzten Wochen der Reifezeit ihrer Schätze am Rebstock wohlgesinnt ist.Noch mehr Details über die Arbeit des Kontrollrats für DO-Weine von La Palma finden Freunde edler Rebsäfte in diesem Beitrag.Von La Palma 24