Poseidon-Programm sucht Mitarbeiter auf La Palma
Unterwasserdetektive sichten und berichten: Alle gemeinsam zum Schutz der Meereswelten
In welchem Zustand sind die Ökosysteme des Meeres? Diese Frage stellt das vor wenigen Monaten ins Leben gerufene Poseidon-Programm. Das Besondere daran: Alle, die sich mit dem Atlantik auskennen, können Antworten auf diese Frage liefern. Jetzt weist Poseidon mit seinem Dreizack in Richtung La Palma.
Poseidon ist ein wissenschaftliches Projekt zum Schutz der Meereswelten. Deshalb werden alle, die auf La Palma an einer Mitarbeit interessiert sind, zunächst umfassend informiert. Am Donnerstag, 23. Oktober 2014, geben Experten im Museo Arqueológico Benahoarita (MAB) in Los Llanos um 20 Uhr Ein- und Ausblicke für die künftigen Unterwasserdetektive. Wie einzelne Taucher oder auch Clubs Beiträge leisten können, wird noch einmal am Freitag, 24. Oktober 2014, um 20 Uhr im Kongresshotel H10 Taburiente Playa in Los Cancajos im Osten von La Palma erklärt. Das Poseidon-Programm wurde im April 2014 an der Universität von Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) ins Leben gerufen. Entwickelt hat es die dort ansässige Fundación Científico Tecnológico mit der Unterstützung des spanischen Umweltministeriums. Ziel ist, mit Hilfe vieler Freiwilliger die Meerestier-Bestände zu zählen und in einer Datenbank zu erfassen. Wie die Facebook-Seite von Poseidon zeigt, schlägt die Idee schon Wellen. So haben zahlreiche Taucher inzwischen zum Beispiel den Meerengel, auch bekannt als Gemeiner Engelhai, unter die Lupe genommen. Die Angelotes gehören zu den gefährdeten Arten, in den Unterwasserwelten der Kanarischen Inseln werden sie allerdings noch häufig gesichtet. „Dennoch fehlen exakte Daten, um den tatsächlichen Umfang der Population abzuschätzen“, erklären die Poseidon-Organisatoren. „Deshalb haben wir das AngelShark-Subprojekt ins Leben gerufen.“ Inzwischen wird zusammen mit der Zoological Society of London ein Plan zum Schutz der Engelhaie entworfen. Diese Gesellschaft gehört mit weiteren renommierten Organisationen zum Beraterkomitee von Poseidon, darunter die Philipp Cousteau-Stiftung, die Reserva de Biosfera von La Palma und von Fuerteventura oder die Sociedad Atlántica de Oceanógrafos. Aber die Studien der Angel Sharks sind nur der erste Schritt im Rahmen der Poseidon-Datenbank. Schwerpunktmäßig nehmen die ehrenamtlichen Detektive derzeit außerdem Seepferdchen und Igelfische ins Visier. Die bisher zusammengetragenen Infos sollen demnächst auf der Poseidon-Website veröffentlich werden.Grundsätzlich kennt die Datensammlung jedoch keine Grenzen. Schnorchler, Taucher, Fischer, Bootsführer oder Organisationen, die sich im Atlantik vor La Palma auskennen, können sich auf der Website des Programms als Mitarbeiter registrieren und künftig ihre Erfahrungen über die Sichtung und Verbeitung aller möglichen Spezies einstellen.Zur Internet-Seite mit allen Informationen zum Poseidon-Programm – hier klicken.Die Facebook-Seite von Poseidon zeigt bereits Fotos von den ebenfalls gefährdeten Karettschildkröten und noch vielem anderen Meeresgetier – hier klicken.Von La Palma 24