Endlich ist es so weit. Der immer noch namenlose Vulkan, der uns eine so schwere Zeit bereitet hat, fängt nun an, uns etwas zurückzugeben. Letzten Dienstag durften die Wanderführer der Insel an einer Spezialschulung von zwei renommierten Vulkanologinnen und Repräsentanten der Inselregierung teilnehmen, um zunächst für einen kurzen Zeitraum in der Osterwoche Exkursionen ins Sperrgebiet des neuen Vulkans anbieten zu können.
Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, um Möglichkeiten für die touristische Nutzung in der Zukunft auszuwerten. Im Anschluss an die Schulung ging es gemeinsam zum Llano de Jable und von dort zu Fuß in mehreren Kleingruppen auf dem alten Forstweg in Richtung Vulkan.
Seit Monaten fahren auf dieser Piste die Wissenschaftler hin und her und dennoch gibt es nur eine dünne Fahrspur. Alles andere unberührte Natur. Wir befinden uns auf dem jüngsten Boden nicht nur Europas, sondern auch des afrikanischen Kontinentes, zu dem die Kanaren geografisch gehören.
Jeder Fußabdruck außerhalb des Weges verändert diese neue Vulkanlandschaft unwiederbringlich, was auch einer der Gründe dafür ist, dass Neugierige bis jetzt ferngehalten worden sind. Nicht zu unterschätzen ist aber auch die Gefahr dort oben, da der Vulkan zwar nicht mehr aktiv ist, aber weiterhin giftige Gase ausstößt und noch nicht erloschen ist.
Um die Sicherheit der Besucher zu garantieren werden diese Gase ununterbrochen gemessen und analysiert.
Wie auf schwarzem Schnee laufen wir über meterdicke Lavaschichten. Was mich besonders beeindruckt ist der Überlebenswille der Natur. Über Monate vergaste und vom Vulkan und Asche strapazierte Kiefern, alle braun und zum Teil ohne Äste sprießen neu mit hellgrünen Nadeln und blühenden Zapfen.
Schlagartig wird mir klar: nicht an Waldbrände haben sich diese Bäume auf den Kanaren angepasst, sondern an Vulkanausbrüche. Von einem großen Feigenbaum ist nur noch die grüne Kuppe zu sehen. Meterhohe Wegweiser reichen einem grad noch bis zu Hüfte. Und plötzlich stehen wir vor dem immensen Krater.
Unter uns umwabert die bläuliche Gaswolke einen Vulkanschlot. In der Ferne Richtung Meer teilt sich die Landschaft in halb Stadt – halb Lava und hält uns ein wiedermal das volle Ausmaß der Zerstörung vor Augen. Diesmal aber aus einer ganz anderen Perspektive. Eine surreale Landschaft in einer surrealen Zeit.
Wer Interesse hat in der Osterwoche an der Exkursion Teilzunehmen kann sich gern bei mir (Lotte von Graja Tours) melden.
Die Tour kann direkt auf der deutschen Webseite und natürlich auch auf der spanischen Seite gebucht werden.
Von La Palma 24
Ab wann genau und wo kann ich so eine geführte Tour buchen ?
Mit freundlichen Grüßen
Nico Deuschle
Hallo Nico, die Touren sind direkt über den Link von Graja Tour in diesem Artikel einsehbar und buchbar. Einfach den Link öffnen. Herzliche Grüße von Ihrem Redaktionsteam